Hantzsche Dihydropyridinsynthese

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Die Hantzsche Dihydropyridinsynthese ist eine Namensreaktion in der Organischen Chemie, die nach ihrem Entdecker Arthur Hantzsch benannt wurde. Mit dieser Reaktion wird Dihydropyridin oder eines seiner Derivate synthetisiert.

Übersichtsreaktion

Bei dieser Reaktion werden eine β-Ketocarbonylverbindung 1, 4 , ein Aldehyd 3 und Ammoniak 2 (oder ein primäres aliphatisches Amin) im Verhältnis 2:1:1 miteinander zur Reaktion gebracht.[1]

Übersicht der Hantzschen-Dihydropyridinsynthese

Mechanismus

Bei der Reaktion gehen sowohl die β-Ketocarbonylverbindung 1 und Ammoniak 2 als auch die β-Ketocarbonylverbindung 4 und der Aldehyd 3 eine Art Knoevenagel-Reaktion ein. Aus Ammoniak entsteht ein Enamin 6. Der Aldehyd reagiert zu einer ungesättigten Carbonylverbindung 7. Die beiden ersten Reaktionsprodukte 6, 7 reagieren in einer Art Michael-Addition weiter zu einem Dihydropyridin oder einem seiner Derivate 5.[2]

Mechanismus der Hantzschen-Dihydropyridinsynthese

Als Rest R1 werden Alkyl- oder O-Alkylgruppen und als R2 und R3 werden Alkyl- oder Arylgruppen verwendet.

Die Synthese pharmakologisch relevanter Dihydropyridine ist auf diese Weise elegant möglich. Um beispielsweise zum Nifedipin zu gelangen, verwendet man 2-Nitrobenzaldehyd als Aldehydkomponente, Acetessigsäuremethylester als β-Ketocarbonylverbindung und Ammoniak.

Einzelnachweise

  1. A. Hantzsch: "Condensationprodukte aus Aldehydammoniak und Ketonartigen Verbindungen", in: Chemische Berichte, 1881, 14, S. 1637–1638.
  2.  L. Kürti, B. Czakó: Strategic Applications Of Named Reactions In Organic Synthesis. Elsevier Academic Press, USA 2005, S. 194.

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