Expektorans
Ein Expektorans oder Expectorans (v. lat. ex „heraus“ und pectus „Brustkorb“; Mehrzahl: Expectorantia, Expektorantien oder Expektoranzien), deutsch Hustenlöser, ist ein Arzneimittel, das den Auswurf von Bronchialsekret fördert.
Dabei unterscheidet man nach den Wirkungsmechanismen zwischen:
- Sekretolytika: Sie stimulieren eine Absonderung des (dünnflüssigen) Bronchialsekrets. Als Sekretolytika gelten beispielsweise Bromhexin und dessen Metabolit Ambroxol, Ammoniumchlorid und Kaliumiodid.
- Mukolytika: Sie reduzieren die Zähigkeit des Schleims. Zu den Mukolytika zählen Acetylcystein, Carbocystein, Guaifenesin oder Mesna, aber auch pflanzliche Produkte wie Fenchel- und Anisöl oder das Mischöl Myrtol.
- Sekretomotorika bewirken einen verstärkten Abtransport des Bronchialschleims.[1]. Sie steigern die Aktivität des Flimmerepithels der Bronchialschleimhaut . Die vermehrte Bewegung der Flimmerhärchen (Zilien) fördert die mukoziliäre Clearance und unterstützt die expektorierende Wirkung der Sekreto- und Mukolytika. Zu den sekretomotorisch wirksamen Substanzen gehört das gleichzeitig auch bronchospasmolytisch wirksame Clenbuterol. Auch Dembrexin weist eine sekretomotorisch wirksame Komponente auf.
Im Zusammenhang mit der Anwendung von Expektorantien ist die ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit bedeutsam. Auch die verschiedenen Teezubereitungen (Lindenblütentee), Milch mit Honig oder warmes Bier sind unter diesem Aspekt zu sehen. Kritiker behaupten daher gelegentlich, die Wirkung einschlägiger Medikamente beruhe vor allem darauf, dass deren Einnahme zum Trinken von viel Flüssigkeit zwinge.
Die gleichzeitige Einnahme von Expektorantien und hustenstillenden Mitteln ist kontraproduktiv – das Abhusten des Sputums ist auf einen ungestörten Hustenreflex angewiesen.
Literatur
- H. Lüllmann, K. Mohr, M. Wehling: Pharmakologie und Toxikologie, Georg Thieme, Stuttgart 2003, ISBN 3-13-368515-5
Siehe auch
- Akute Bronchitis
- COPD
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