Myrtol

Myrtol

Myrtol wird als geschützte Wortmarke[1] für ein standardisiertes pflanzliches Mischdestillat aus rektifiziertem Eukalyptusöl, rektifiziertem Süßorangenöl, rektifiziertem Myrtenöl und rektifiziertem Zitronenöl (Verhältnis 66:32:1:1) genutzt, das laut Herstellerangaben nicht weniger als 25 Prozent Limonen, 25 Prozent Cineol und 6,7 Prozent (+)-α-Pinen enthält. Dieses Stoffgemisch hat die CAS-Nr. 8002-55-9 und weist eine Dichte von 0,895 g/cm3 auf.[2] Es wirkt schleimlösend und auswurffördernd und wird daher bei akuten und chronischen Bronchitiden sowie bei einer Nebenhöhlenentzündung (Sinusitis) angewandt.

Im Rahmen einer systematischen Übersichtsarbeit zur Rhinosinusitis wurde nur eine randomisierte, kontrollierte Studie zu Myrtol gefunden. Dort wurde die Überlegenheit gegenüber Placebo, jedoch nicht gegenüber anderen ätherischen Ölen gezeigt.[3]

Art der Anwendung

Weichgelatinekapseln mit Myrtol

Myrtol wird in Form von magensaftresistenten Weichgelatinekapseln, die das Myrtol erst im Dünndarm freisetzen, verabreicht. Daher sollen myrtolhaltige Kapseln ca. eine halbe Stunde vor dem Essen mit ausreichend kalter Flüssigkeit eingenommen werden.[4] Heiße Flüssigkeit oder die Einnahme nach der Mahlzeit würde die Magensaftresistenz vermindern und ein Auflösen der Kapseln bereits im Magen bewirken.

Fertigarzneimittel

GeloMyrtol (D, A)

Nebenwirkungen

Gelegentliche Nebenwirkungen von Myrtol sind Magen-Darm-Beschwerden, selten können Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall auftreten. Selten kann es auch zu Überempfindlichkeitsreaktionen kommen.[5]

Literatur

  • Volker Schulz, Rudolf Hänsel, Mark Blumenthal, V. E. Tyler: Rational Phytotherapy. 5th ed., Springer, 2004, ISBN 978-3-540-40832-1, S. 207–208; 5. deutsche Auflage, 2004, ISBN 3-540-00983-3, S. 222–223.
  • Thomas Wittig: Myrtol standardisiert – Eine klinische Dokumentation. 4. Auflage, 2005, Ergebnisse-Verlag, ISBN 9783879160679

Weblinks

Wiktionary Wiktionary: Myrtol – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. http://register.dpma.de/DPMAregister/marke/register/DD649697/DE
  2. G. W. A. Milne: Drugs: Synonyms & Properties, Ashgate Publ Co., Brookfield, Vt, 2000, S. 1280
  3. R. Guo, PH. Canter, E. Ernst: Herbal medicines for the treatment of rhinosinusitis: a systematic review. In: Otolaryngol Head Neck Surg. 2006 Oct.; 135 (4), S. 496–506, PMID 17011407
  4. Beipackzettel von GeloMyrtol® forte
  5. Fachinformationen zu GeloMyrtol® forte. November 2007
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