Dissoziationskonstante
Die Dissoziationskonstante, abgekürzt Kd, ist in der Chemie ein Maß dafür, wo sich in einer Dissoziationsreaktion
ein Gleichgewicht einstellt. Sie gibt an "auf welcher Seite" der Reaktion das Gleichgewicht liegt bzw. in welcher Form (dissoziiert oder undissoziiert) die Substanz bevorzugt vorliegt. Je größer Kd ist, desto weiter liegt das Gleichgewicht bei der dissoziierten Form. Die Dissoziationskonstante ist ein Spezialfall der Gleichgewichtskonstante aus dem Massenwirkungsgesetz. Bei Reaktionen in Lösungen ist die Dissoziationskonstante Kd, im thermodynamischen Sinne, praktisch nur von der Temperatur abhängig. Theoretisch wird sie auch vom Druck beeinflusst, was jedoch nur bei Gasen eine Rolle spielt. Für beide Reaktionen gibt es die Geschwindigkeitskonstanten
c(A), c(B), und c(AB) sind die Konzentrationen der Stoffe A, B, und AB in Mol pro Liter (kurz: mol/L). Früher wurde auch das Symbol M für die Maßeinheit mol/l verwendet. Die Dissoziationskonstante ändert sich mit der Temperatur.
Beispiele
Thermische Dissoziation von Distickstofftetroxid
Der thermische Zerfall von Distickstofftetroxid zu Stickstoffdioxid ist eine Gleichgewichtsreaktion:
Der Wert der Dissoziationskonstante hängt signifikant von der Temperatur ab.
T in °C | 0 | 8,7 | 25 | 35 | 45 | 50 | 86,5 | 101,5 | 130,8 |
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Kd[1] in atm | 0,0177 | 0,0374 | 0,174 | 0,302 | 0,628 | 0,863 | 7,499 | 16,18 | 59,43 |
Siehe auch
pH-Wert | Massenwirkungsgesetz | Säurekonstante
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 J. Chao; R.C. Wilhoit; B.J. Zwolinski: Gas phase chemical equilibrium in dinitrogen trioxide and dinitrogen tetroxide in Thermochim. Acta 10 (1974) 359-371.doi:10.1016/0040-6031(74)87005-X