Dicyandiamid
Strukturformel | |||||||
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Allgemeines | |||||||
Name | Dicyandiamid | ||||||
Andere Namen |
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Summenformel | C2H4N4 | ||||||
CAS-Nummer | 461-58-5 | ||||||
PubChem | 10005 | ||||||
Kurzbeschreibung |
weißer, geruchloser Feststoff[1] | ||||||
Eigenschaften | |||||||
Molare Masse | 84,08 g·mol−1 | ||||||
Aggregatzustand |
fest | ||||||
Dichte | |||||||
Schmelzpunkt | |||||||
Siedepunkt |
252 °C (Zersetzung)[2] | ||||||
Löslichkeit | |||||||
Sicherheitshinweise | |||||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Dicyandiamid (kurz DCD) ist eine vielseitig als Zwischenprodukt eingesetzte chemische Verbindung aus der Gruppe der Cyanamide.
Gewinnung und Darstellung
Dicyandiamid entsteht beim Abbau von Kalkstickstoff im Boden. Industriell wird es aus Cyanamid hergestellt.
Eigenschaften
Dicyandiamid ist ein brennbarer weißer geruchloser Feststoff, der in Wasser löslich ist (4,3 % bei 25 °C[5]). Es gehört chemisch zu den Cyanamid- und den Guanidinderivaten.
Verwendung
Dicyandiamid wird als Synthesebaustein zur Herstellung von Kunststoffen, Düngemitteln, Pharmazeutika und technischen Chemikalien verwendet. Weiterhin dient es als Härter für heißhärtende Epoxidharzklebstoffe. Ebenso ist es ein Rohstoff für vorwärtsintegrierte Zwischenprodukte zur Herstellung verschiedener Guanidinsalze, Guanamine und Polykondensationsprodukte zum Einsatz in den Bereichen Wasserbehandlung, Textil und Leder, Flammschutz und Papier.[2][6]
Dicyandiamid wurde früher in Verbindung mit starken Oxidationsmitteln als Sprengstoff verwendet.[7]
Biologische Bedeutung
Dicyandiamid verzögert die durch bestimmte Bodenbakterien (Nitrosomonas und Nitrobacter) hervorgerufene Umsetzung von Ammoniumverbindungen zu Nitrat[8] und wird aus diesem Grund als Hemmstoff für diese Bakterien verwendet.
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 Eintrag zu Dicyandiamid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 2. September 2007 (JavaScript erforderlich).
- ↑ 2,0 2,1 chem.unep.ch: Cyanoguanidine
- ↑ 3,0 3,1 omikron-online.de : Dicyandiamid 99 % (Cyanoguanidin)
- ↑ 4,0 4,1 D'Ans-Lax, Taschenbuch für Chemiker und Physiker, 4. Auflage, Band 2, Springer Verlag 1982, ISBN 3-540-12263-X
- ↑ D'Ans-Lax
- ↑ alzchem.de: Produktgruppe: Dicyandiamid (Cyanoguanidin)
- ↑ gischem.de: Dicyandiamid
- ↑ kalkstickstoff.de: Umsetzung
Literatur
- Römpp (9.), S. 823