Bariumcyanid

Bariumcyanid

Strukturformel
Ba2+-Ion 2 Cyanidion
Allgemeines
Name Bariumcyanid
Summenformel BaC2N2
CAS-Nummer 542-62-1
PubChem 10961
Kurzbeschreibung

zerfließliche prismatische Kristalle[1]

Eigenschaften
Molare Masse 189,36 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Löslichkeit

gut in Wasser (800 g·l−1 bei 14 °C)[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [3]
06 – Giftig oder sehr giftig 09 – Umweltgefährlich

Gefahr

H- und P-Sätze H: 330-310-300-410
EUH: 032
P: ?
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [4] aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [3]
Sehr giftig Umweltgefährlich
Sehr giftig Umwelt-
gefährlich
(T+) (N)
R- und S-Sätze R: 26/27/28-32-50/53
S: (1/2)-7-28-29-45-60-61
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

Bariumcyanid ist das Bariumsalz der Cyanwasserstoffsäure.

Herstellung

Bariumcyanid kann durch Einleiten von Cyanwasserstoff in Barytwasser hergestellt werden.[1]

Ba(OH)2+2 HCNBa(CN)2 +2 H2O

Es kann auch durch Glühen von Bariumhydroxid und Kohle an der Luft oder im Stickstoffstrom hergestellt werden.[1]

Ba(OH)2+3 C+N2Ba(CN)2 +H2O+CO

Eigenschaften

Bariumcyanid ist eine hygroskopische Verbindung und kristallisiert als Dihydrat Ba(CN)2 · 2 H2O in Form von prismatischen Kristallen, die bei 100 °C ihr Kristallwasser abgeben.[1] Beim Erhitzen von Ba(CN)2 im Wasserdampfstrom entsteht Bariumhydroxid Ba(OH)2 unter Austreibung von Ammoniak NH3 und Kohlenstoffmonoxid CO.[1]

Ba(CN)2+4 H2OBa(OH)2+2 NH3+2 CO

Durch Erhitzen mit Magnesiumpulver unter Luftabschluss entsteht Bariumcarbid.[5]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 R. Abegg, F. Auerbach: Handbuch der anorganischen Chemie. Verlag S. Hirzel, Bd. 2, 1908. S. 258. Volltext
  2. Dale L. Perry, Sidney L. Phillips: Handbook of inorganic compounds. CRC Press, 1995, ISBN 978-0-8493-8671-8, S. 49 (eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
  3. 3,0 3,1 Nicht explizit in EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber dort mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Sammelbegriff „Blausäuresalze“; Eintrag aus der CLP-Verordnung zu Blausäuresalze in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 19. August 2011 (JavaScript erforderlich)
  4. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
  5. Friedrich Konrad Beilstein: Beilsteins Handbuch der organischen Chemie. 1918, Verlag Edward Bros., 4. Auflage 1943, 1. Band, S. 243. Volltext

Weblinks