Baddeleyit
Baddeleyit | |
Baddeleyit aus Phalaborwa, Südafrika | |
Chemische Formel |
ZrO2 |
Mineralklasse | Oxide mit Metall : Sauerstoff = 1:2 4.DE.35 (8. Auflage: IV/D.31) nach Strunz 04.04.14.01 nach Dana |
Kristallsystem | monoklin |
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin | monoklin-prismatisch $ \ 2/m $ |
Farbe | braun, bräunlichschwarz, schiefergrau, farblos, grün, gelb, grünlich braun |
Strichfarbe | weiß, bräunlichweiß |
Mohshärte | 6,5 |
Dichte (g/cm3) | 5,5 bis 6 |
Glanz | Glasglanz |
Transparenz | durchsichtig bis durchscheinend |
Bruch | muschelig |
Spaltbarkeit | {001} deutlich |
Habitus | |
Kristalloptik | |
Brechungsindex | α=2,13 β=2,19 γ=2,20 |
Doppelbrechung (optischer Charakter) |
Δ=0,070 ; zweiachsig negativ |
Optischer Achsenwinkel | 2V = 30° bis 31° |
Baddeleyit ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Oxide mit einem Mengenverhältnis Metall zu Sauerstoff = 1:2. Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Formel ZrO2 und entwickelt meist tafelige Kristalle von braunschwarzer, grüner oder gelber Farbe. Auch farblose Kristalle sind bekannt.
Etymologie und Geschichte
Benannt wurde es nach Joseph Baddeley, der das Mineral beschrieb. Erstmals entdeckt und beschrieben wurde es 1892 in Sri Lanka und Brasilien.
Klassifikation
In der Systematik nach Strunz wird Baddeleyit zu den Oxiden und Hydroxiden gezählt. In der 8. Auflage bildet es mit Calzirtit, Cerianit-(Ce), Hiärneit, Tazheranit, Thorianit und Uraninit eine Untergruppe der Oxide mit einem Verhältnis von Metall zu Sauerstoff von 1:2. In der 9. Auflage wird es als eigene Untergruppe der Oxide mit Verhältnis von Metall zu Sauerstoff von 1:2, mittelgroßen Kationen und verschiedenen Polyedern geführt.
In der Systematik nach Dana bildet es mit dem noch nicht benannten Mineral IMA2007-058 eine Untergruppe der einfachen Oxide mit einer Kationenladung von 4+.[1]
Modifikationen und Varietäten
Baddeleyit ist eine Modifikation des Zirconiumdioxids. Oberhalb von 1173 °C wandelt es sich in eine tetragonale, ab 2370 °C in ein kubische Modifikation um.
Bildung und Fundorte
Baddeleyit wird häufig als Verwitterungsgrus in Kies gefunden. Bekannte Fundorte sind Ratnapura in Sri Lanka, Jacupiranga und Minas Gerais in Brasilien, Kola (Russland), Montana (Vereinigte Staaten), die Republik Kongo sowie der Vesuv (Italien).
Als Nebengemenganteil wurde Baddeleyit auch zusammen mit Spinell, Chromit, Zirkon und (OH)-freiem Apatit auf dem Mond gefunden [2].
Kristallstruktur
Baddeleyit kristallisiert im monoklinen Kristallsystem in der Raumgruppe P21/c. mit den Gitterparametern a = 5,151 Å, b = 5,212 Å, c = 5,317 Å und β = 99,23° sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle.
Verwendung
Baddeleyit ist ein wichtiger Rohstoff zur Gewinnung von Zirconium.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Dana Classification of Simple Oxides
- ↑ Martin Okrusch, Siegfried Matthes: Mineralogie. 7. Auflage. Springer Verlag, Berlin 2005, ISBN 3-540-23812-3, S. 429
Literatur
- Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. 4. Auflage. Christian Weise Verlag, München 2002, ISBN 3-921656-17-6
- Baddeleyit in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf).
Weblinks
- Mineralienatlas:Baddeleyit (Wiki)
- Webmineral - Baddeleyite (engl.)
- MinDat - Baddeleyite (engl.)