Anolyt

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Generell bezeichnet man als Anolyt denjenigen Teil des Elektrolyten, der in direktem Einfluss der Anode bei einer Elektrolyse steht. Analog ist der Katholyt definiert.

Technisch wird der Begriff insofern weitergefasst, als dass der gesamte Elektrolyt im Anodenraum eines durch eine Membran getrennten (Durchfluss-)Elektrolysereaktors als Anolyt bezeichnet wird. Bei einer Natriumchlorid-Elektrolyse würden beispielsweise die Chlorid-Anionen an der Anode zu Chlor oxidiert werden, und Wasser an der Kathode zu Wasserstoff und Hydroxidionen reduziert werden. Es kommt hierbei aufgrund des stark negativen Abscheidungspotentials von Natrium nicht zu einer Abscheidung des Metalls. Das Chlor reagiert mit Wasser teilweise zu Hypochloriger Säure. Eine solche elektrolytisch entstandene Lösung von Chlor und hypochloriger Säure kann unter dem Namen Anolyt in weiteren Prozessen z. B. als Oxidationsmittel eingesetzt werden. Die in diesem Beispiel-Prozess an der Kathode entstandene Natronlauge stellt den Katholyt dar und kann ebenfalls weiterverwendet werden.

Bei der isoelektrischen Fokussierung oder der Gelelektrophorese wird die Lösung, die den Kontakt zwischen der Anode und dem Separationsmedium herstellt, als Anolyt bezeichnet.

Literatur

  • V. M. Schmidt, Elektrochemische Verfahrenstechnik, Grundlagen, Reaktionstechnik, Prozessoptimierung, Wiley-VCH Weinheim, 2003. ISBN 978-3527299584
  • Autorenkollektiv, Oxford Dictionary of Biochemistry and molecular Biology, Oxford University Press, 1997. ISBN 978-0198529170
  • U. J. Krull, Encyclopedia of Physical Science and Technology, 3rd Ed., Analytical Chemistry, Academic Press, 2001. ISBN 978-0122274107

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