Zentrum für Molekulare Neurobiologie Hamburg
Das Zentrum für Molekulare Neurobiologie Hamburg (ZMNH) ist eine 1987 gegründete neurowissenschaftliche Forschungseinrichtung der Medizinischen Fakultät der Universität Hamburg am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE).
2011 umfasst das ZMNH sieben Servicegruppen, sechs Institute und sieben unabhängige, befristet eingerichtete Forschergruppen; drei der Forschergruppen werden aus Drittmitteln finanziert. Ca. 150 Mitarbeiter arbeiten im Zentrum.
Grundsatzentscheidungen trifft das Kollegium, in dem die Institutsdirektoren, Forschergruppen, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie die Verwaltung vertreten sind. Es wählt aus dem Kreis der Institutsdirektoren den Direktor des Zentrums.
Der wissenschaftliche Beirat des ZMNH berät das UKE in der wissenschaftlichen und strategischen Ausrichtung des ZMNH und evaluiert seine wissenschaftliche Arbeit.
Institute und Forschergruppen
- Institut für Synaptische Physiologie (Gründung 2011; Direktor: Thomas Oertner]): Analyse der Informationsübertragung an individuellen Synapsen mit hochauflösender Mikroskopie.
- Institut für Strukturelle Neurobiologie (Gründung 2011; Direktor: Michael Frotscher): Mechanismen der Stabilisierung synaptischer Verbindungen als Grundlage von Lern- und Gedächtnisprozessen
- Institut für Molekulare Neurogenetik (Gründung 2010; Direktor: Matthias Kneussel): Molekulare Mechanismen neuronaler Transportvorgänge im Rahmen von synaptischer Plastizität, Lernen und Gedächtnis.
- Institut für Molekulare und Zelluläre Kognition (Gründung 2008; Direktor: Dietmar Kuhl): Gene, die die synaptische Plastizität im Säugetiergehirn steuern, und der Rolle ihrer Expression und Regulation für die Ausbildung des Gedächtnisses sowie mentaler Erkrankungen.
- Institut für Neuroimmunologie und Klinische Multiple-Sklerose-Forschung (Gründung 2006; komm. Direktor: Dietmar Kuhl): Grundlagen- und klinische Forschung zur Heterogenität und zu Biomarkern der Multiplen Sklerose.
- Institut für Neurale Signalverarbeitung (Gründung 1991; komm. Direktor: Dietmar Kuhl): Untersuchung der Struktur, Funktion und Physiologie von Ionenkanälen sowie der Rolle von Mutationen in den für Ionenkanäle kodierenden Genen für die Entstehung neurologischer und anderer Erkrankungen, insbesondere Herzrhythmusstörungen.
- Gründungsinstitut
- Institut für Zellbiochemie und klinische Neurobiologie (Direktor: Dietmar Richter)
- Nachwuchsforschergruppen
- Neurale Entwicklung (seit 2012; Froylan Calderón de Anda): in vivo Untersuchungen zu Mechanismen der Entwicklung von Axonen und Dendriten neuronaler Zellen in Hinblick auf deren funktionelle Bedeutung.
- Neuronale Entwicklung und Konnektivität (seit 2011; Peter Soba): Molekulare Mechanismen des Aufbaus neuronaler Netzwerke
- Neuronale Translationskontrolle (seit 2010; Kent Duncan): Molekulare Mechanismen und die funktionelle Bedeutung der Regulation der Proteinsynthese im Nervensystem.
- (DFG) Heisenberg-Team „Experimentelle Neuropädiatrie“ (seit 2009; Dirk Isbrandt): Molekulare, zelluläre und systemische Veränderungen, die durch pathologische Aktivierung neuronaler Netzwerke im Cortex und Hippocampus transgener Mausmodelle ausgelöst werden.
- (DFG) Emmy-Noether-Team „Neuroimmunologie“ (seit 2008; Manuel Friese): Pathophysiologische Rolle von CD8+ T-Zellen und von Ionenkanälen für die mit Multipler Sklerose einhergehende Neurodegeneration.
- (BMBF/DFG) Emmy-Noether-Team „Entwicklungsneurophysiologie“ (seit 2008; Ileana Hanganu-Opatz): Elektrophysiologische Untersuchungen zur Ausbildung, Funktion und Modulation früher neuronaler Netzwerke am Rattenmodell.
- Entwicklung und Erhaltung des Nervensystems (seit 2008; Edgar Kramer): Rolle der Signalübertragung durch Zelloberflächenrezeptoren, besonders der Rezeptortyrosinkinase Ret, für die Entwicklung und Erhaltung des Nervensystems.
- Emeritus-Gruppe
- Biosynthese neuraler Strukturen (Leiterin: Melitta Schachner Carmartin): Funktion von Zellerkennungsmolekülen in der extrazellulären Matrix und auf der Zelloberfläche für die Entwicklung des Nervensystems, synaptische Plastizität und seine Regeneration nach Verletzungen.
Geschichte
Ab 1986 wurde das ZMNH auf der Grundlage von Abkommen zwischen der Universität Hamburg, der Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg (FHH) und dem Drittmittelgeber, dem Bundesministerium für Forschung und Technologie, verwirklicht. Dabei übernahm der Bund im Rahmen einer 10-jährigen Anlauffinanzierung die Kosten der Forschergruppen und der Serviceeinrichtungen. 1988 konnte das Zentrum mit fünf Juniorgruppen zunächst in Interimsbauten auf dem UKE-Gelände seine Arbeit aufnehmen. Mit dem Neubaubezug in der Martinistraße/Ecke Falkenried im Jahr 1996 endete die Gründungsphase des ZMNH und auch die Tätigkeit des Gründungsdirektors, Dietmar Richter.
Weblinks
53.5866714805569.971079825Koordinaten: