Wellblech
Als Wellblech bezeichnet man eine Platte aus Blech, die durch ihren wellenförmig gestalteten Querschnitt auch bei geringer Stärke des Blechs eine hohe Steifigkeit und Tragfähigkeit erreicht.
Das Wellblech wurde schon Mitte der Fünfzigerjahre des 19. Jahrhunderts als Dachdeckmateríal in England angewendet. Der Barmer Industrielle Carl Ludwig Wesenfeld schuf die Voraussetzung für die weltweite Verbreitung und Anwendung dieser Technik sowohl als Baustoff als auch im Maschinenbau, indem er ein Wellblech, bei dem die Wellenhöhe größer als die halbe Wellenbreite angeordnet ist, erfand. [1] [2]
Das Wellblech kann sowohl gerade gestreckt als auch zu einer Zylinderfläche gebogen sein. Die zuerst hergestellten Wellbleche besaßen eine nur geringe Amplitude, heute stellt man Bleche mit 20 cm Tiefe bei 0,5 mm Blechdicke her. Die Herstellung erfolgt durch Prägen oder Walzen.
Wellblech wird als raumabschließendes Element, häufig als Dachbedeckung, verwendet.
Auch Flugzeuge wurden bereits aus Aluminium-Wellblech gebaut. Besonders bekannt ist die Junkers Ju 52/3m.
Der Lieferwagen Citroën Typ H sowie die frühen Exemplare des Citroën 2CV (Ente) bestanden teilweise aus gesickten und damit wellblechartig profilierten Blechen.
Wellblech in der Kunst und Literatur
Im Jahr 2012 widmete sich der Schriftsteller Francis Nenik in zahlreichen Kapiteln seines Romans "XO" der Entwicklungsgeschichte des Wellblechs, wobei besonders der Einsatz mobiler Wellblechgebäude thematisiert wird. [3]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Ludwig Darmstaedter: Handbuch zur Geschichte der Naturwissenschaften und der Technik. In chronologischer Darstellung. 2., umgearbeitete und vermehrte Auflage. Singer, Berlin 1908, Seite 735
- ↑ Ernst Walter Röhrig: Zur Geschichte der Familie Wesenfeld. Band I., Barmen 1929, S. 74
- ↑ Francis Nenik: XO (Roman), bes. S. 567ff.
Weblinks