Weißpigment
Weißpigmente sind unbunte anorganische Pigmente mit einem hohen Brechungsindex (größer 1,8), die in der Regel synthetisch hergestellt und vor allem zur Erzeugung von optischer Weiße in Anstrichmitteln oder als Füllstoff in z. B. Kunststoffen verwendet werden. Als das wichtigste Weißpigment mit dem höchsten Brechungsindex gilt Titandioxid. Im Vergleich dazu einige weitere Weißpigmente:
Weißpigment | Brechindex nD |
---|---|
Titandioxid (Anatas, Rutil) | 2,6–2,7 |
Lithopone | 1,8–2,1 |
Bariumsulfat | 1,64 |
Zinkoxid (Zinkweiß) | 2,0–2,1 |
Zinksulfid | 2,4 |
Bleicarbonat (Bleiweiß) | 1,8 |
In Verbindung mit der Anwendung als Anstrichmittel ist der Brechungsindex vor allem ein Maßstab der Nassopazität bzw. des Deckvermögens. Bezüglich der Trockenopazität (beispielsweise für die Papierbeschichtung) und zur Beurteilung des Weiße-Grades ist er weniger aussagekräftig. So können Weißminerale mit geringerem Brechindex wie z. B. Kreide (n=1,55) oder Satinweiß durchaus eine mit Weißpigmenten vergleichbares Deckvermögen erreichen, denn ausschlaggebend ist auch die Teilchengröße und Teilchenform. Normalerweise gilt: Je feiner die Teilchen, umso besser das Deckvermögen. Je nach Herstellbedingungen und Mahlfeinheit können heute Teilchengrößen von unter 0,1 µm erzeugt werden.
In der Papierindustrie werden traditionell auch die Weißminerale wie z. B. Calciumcarbonat zu den Weißpigmenten gezählt. Die Haupteinsatzgebiete der Weißpigmente sind die Papier-, Farb-, Kunststoff- und Lackindustrie.
Literatur
- Wolfgang Tegethoff: Calciumcarbonat; ISBN 3-7643-6424-6
- Römpp Chemielexikon
- Olaf Lückert: Pigment und Füllstoff; ISBN 3-927342-04-1
- DIN 55943 Farbmittel); DIN 55945 (Beschichtungsstoffe)
- Thomas Brock: Lehrbuch der Lacktechnologie