Wakefieldit-(La)
Wakefieldit-(La) | |
Hellbräunlicher, prismatischer Kristall von Wakefieldit-(La) auf Hausmannit aus der Grube Glücksstern, am Gottlob, Friedrichroda, Thüringen (Bildgröße: 3 mm) | |
Andere Namen |
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Chemische Formel |
La[VO4] |
Mineralklasse | Phosphate, Arsenate, Vanadate 8.AD.35 (8. Auflage: VII/A.14) nach Strunz 38.04.11.0 nach Dana |
Kristallsystem | tetragonal |
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin | ditetragonal-pyramidal; 4/mm[1] |
Farbe | hell rosa bis bräunlich[2] |
Strichfarbe | weiß |
Mohshärte | 4 |
Dichte (g/cm3) | 4,703[2] |
Glanz | Diamantglanz |
Transparenz | durchsichtig bis durchscheinend |
Bruch | uneben, spröde |
Spaltbarkeit | nicht erkennbar, aber möglich nach {100}[2] |
Habitus | prismatische Kristalle |
Kristalloptik | |
Brechungsindex | ω > 1,9, ε > 1,9[2] |
Doppelbrechung (optischer Charakter) |
mittel ; einachsig positiv |
Pleochroismus | sichtbar: ε = blass rosa und ω = blass rosa-gelb[2] |
Wakefieldit-(La) ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Phosphate, Arsenate und Vanadate“. Es kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung La[VO4] und entwickelt nur kleine, prismatische Kristalle bis etwa 0,5 mm Länge von hell rosa bis bräunlicher Farbe.
Etymologie und Geschichte
Erstmals entdeckt wurde Wakefieldit-(La) bereits 2001 in einigen von der Halde der stillgelegten „Grube Glücksstern“ am Gottlob bei Friedrichroda in Thüringen stammenden Mineralproben zusammen mit Hausmannit und Gottlobit. Analysiert, wissenschaftlich beschrieben und als lanthandominierter Verwandter von Wakefieldit-(Ce) (nach Deliens und Piret, 1977) und Wakefieldit-(Y) (nach Hogarth und Miles, 1969) entsprechend benannt wurde das Mineral 2007 von Thomas Witzke, Uwe Kolitsch, Jens M. Warnsloh und Jürgen Göske. Die Anerkennung als eigenständiges Mineral durch die International Mineralogical Association (IMA) erfolgte noch im selben Jahr. Da aber bereits ein von D. G. Howard, R. W. Tschernich und G. L. Klein eingereichter, aber aufgrund von Zweifeln an dem Analyseergebnis nicht anerkannter Antrag mit identischem Namen existierte, erhielt der von Witzke et al. eingereichte, davon völlig unabhängige Vorschlag die gleiche Nummer IMA1989-035a. Eine erneute Analyse durch Howard et al. 1995 zeigte, dass es sich bei seinem Material um lanthanreichen Wakefieldit-(Ce) handelte.
Die Veröffentlichung der Untersuchungsergebnisse von Witzke et al. und des anerkannten Namens Wakefieldit-(La) folgte im Dezember 2008 im „European Journal of Mineralogy“ unter dem Titel Wakefieldite-(La), LaVO4, a new mineral species from the Glücksstern Mine, Friedrichroda, Thuringia, Germany.
Typmaterial des Minerals wird in der Mineralogischen Sammlung der Bergakademie Freiberg (Nr. 81876) aufbewahrt.
Klassifikation
In der mittlerweile veralteten, aber noch gebräuchlichen 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Wakefieldit-(La) zur allgemeinen Abteilung der „Wasserfreien Phosphate [PO4]3-, ohne fremde Anionen“, wo er zusammen mit Chernovit-(Y), Pretulit, Wakefieldit-(Ce), Wakefieldit-(Y), Xenotim-(Y) und Xenotim-(Yb) die „Xenotim-Gruppe“ mit der System-Nr. VII/A.14 bildete.
Die seit 2001 gültige und von der IMA verwendete Systematik der Minerale nach Strunz (9. Auflage) gehört der Wakefieldit-(La) zur Abteilung der „Phosphate, etc., ohne weitere Anionen, ohne H2O“ und der Unterabteilung „Mit ausschließlich großen Kationen“, wo er zusammen mit Chernovit-(Y), Klinobisvanit, Dreyerit, Pretulit, Wakefieldit-(Ce), Wakefieldit-(Y), Xenotim-(Y) und Xenotim-(Yb) ebenfalls die „Xenotim-Gruppe“ mit der System-Nr. 8.AD.35 bildet.
Die im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Wakefieldit-(La) in die Abteilung der „Wasserfreien Phosphate etc., mit der allgemeinen Formel A+ XO4“ und dort in die Unterabteilung der „Xenotim-Gruppe (Tetragonal: I41/amd)“, wo er zusammen mit Xenotim-(Y), Chernovit-(Y), Wakefieldit-(Y), Wakefieldit-(Ce), Pretulit und Xenotim-(Yb) die unbenannte Gruppe 38.4.11 bildet.
Bildung und Fundorte
Wakefieldit-(La) bildet sich in hydrothermalen Baryt-Gängen und findet sich in Drusen auf Hausmannit aufgewachsen. Weitere Begleitminerale sind unter anderem Baryt und Gottlobit.
Bisher (Stand: 2010) konnte das Mineral nur an seiner Typlokalität „Grube Glücksstern“ nachgewiesen werden.
Kristallstruktur
Wakefieldit-(La) kristallisiert tetragonal in der Raumgruppe I41/amd mit den Gitterparametern a = 7,406 Å und c = 6,504 Å sowie 4 Formeleinheiten pro Elementarzelle.[3] Das Mineral weist eine Kristallstruktur vom Zirkon-Typ auf.
Siehe auch
Einzelnachweise
Weblinks
- Mineralienatlas:Wakefieldit-(La) (Wiki)
- European Journal of Mineralogy - Wakefieldite-(La), LaVO4, a new mineral species from the Glücksstern Mine, Friedrichroda, Thuringia, Germany (Leseprobe englisch, PDF 317,7 kB)