Vauxit

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Vauxit
Paravauxite-Vauxite-238638.jpg
Bläuliche, radialstrahlige Vauxitkristalle aus der Siglo Veinte Mine, Llallagua, Potosí, Bolivien
Chemische Formel

Fe2+Al2[OH|PO4]2 • 6 H2O

Mineralklasse Phosphate, Arsenate und Vanadate
8.DC.35 (8. Auflage: VII/D.09) nach Strunz
42.11.14.01 nach Dana
Kristallsystem triklin
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin triklin-pinakoidal $ {\bar {1}} $ [1]
Farbe himmelblau, blaugrün
Strichfarbe weiß
Mohshärte 3,5
Dichte (g/cm3) 2,39 bis 2,40
Glanz Glasglanz
Transparenz durchsichtig
Bruch spröde
Spaltbarkeit keine
Habitus
Kristalloptik
Brechungsindex nα = 1,551 ; nβ = 1,555 ; nγ = 1,562 [2]
Doppelbrechung
(optischer Charakter)
δ = 0,011 [2] ; zweiachsig positiv
Optischer Achsenwinkel 2V = 32° [2]

Vauxit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Phosphate, Arsenate und Vanadate“. Es kristallisiert im triklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Fe2+Al2[OH|PO4]2 • 6 H2O[3] und entwickelt meist größere, teilweise radialstrahlige Mineral-Aggregate, bestehend aus vielen tafeligen bis prismatischen Einzelkristallen von himmelblauer bis blaugrüner Farbe.

Etymologie und Geschichte

Benannt wurde das Mineral nach George Vaux, Jr. (1863-1927), einem US-amerikanischen Rechtsanwalt und Mineralsammler.

Erstmals gefunden wurde es 1922 in der „Siglo Veinte Mine (Llallagua Mine)“ bei Llallagua in Bolivien und beschrieben durch Samuel George Gordon (1897-1953), der als weiteres neues Mineral dieser Fundstätte auch den Metavauxit und den Paravauxit beschrieb.[4][5].

Klassifikation

In der alten (8. Auflage) und neuen Systematik der Minerale (9. Auflage) nach Strunz gehört der Vauxit zur Abteilung der „Wasserhaltigen Phosphate mit fremden Anionen“. Seit der neuen Strunz'schen Mineralsystematik ist diese Abteilung allerdings präziser auch nach der Größe der Kationen und dem Verhältnis Hydroxylgruppe zu Kationenkomplex unterteilt und das Mineral nun in der Unterabteilung „Mit ausschließlich mittelgroßen Kationen, (OH, etc.):RO4 = 1:1 und < 2:1“ zu finden.

Die im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Vauxit in die Abteilung der „Hydratisierten Phosphate etc., mit Hydroxyl oder Halogen mit (AB)4(XO4)3Zq • x(H2O)“, wo er zusammen mit Paravauxit, Sigloit, Gordonit, Mangangordonit und Kastningit die unbenannte Gruppe „42.11.14“ bildet.


Bildung und Fundorte

Mehrfachparagenese aus tafeligem, grünlichweißem Paravauxit auf kleinen, radialstrahligen Vauxitkristallen mit kleinen, bräunlichen Childrenitkristallen aus der Siglo Veinte Mine, Llallagua, Potosí, Bolivien

Vauxit ist ein Sekundärmineral, das durch Verwitterung aus Apatit entsteht. Begleitminerale sind unter anderem Wavellit, Paravauxit und Markasit.

Bisher konnte das Mineral nur in Bolivien, zum einen an seiner Typlokalität „Siglo Veinte Mine (Llallagua Mine)“ bei Llallagua in Potosí und zum anderen bei Huanuni in Oruro, nachgewiesen werden. [2]

Kristallstruktur

Vauxit kristallisiert triklin in der Raumgruppe $ P{\bar {1}} $ mit den Gitterparametern a = 9,13 Å; b = 11,59 Å; c = 6,14 Å; α = 98,3°; β = 92,0° und γ = 108,4°[6] sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle[1].

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Webmineral - Vauxite (englisch)
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Mindat - Vauxite (englisch)
  3.  Hugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. 9. Auflage. E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S. 501.
  4. JSTOR - Vauxite and Paravauxite, two new minerals from Llallagua, Bolivia by Samuel G. Gordon (englisch)
  5. Memorial of Samuel George Gordon (englisch, PDF 542,7 kB)
  6. American Mineralogist Crystal Structure Database - Vauxite (englisch, 1968)

Literatur

  •  Paul Ramdohr, Hugo Strunz: Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie. 16. Auflage. Ferdinand Enke Verlag, 1978, ISBN 3-432-82986-8, S. 648.

Weblinks

 Commons: Vauxite – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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