Umbra (Farbe)
Als Umbra (lat: umbra - Schatten) oder Umbraun bezeichnet man eine Erdfarbe von verschiedener Schattierung, da auch verschiedenen Ursprungs. Die Farbe wird mitunter Erdbraun, Römischbraun oder Sepiabraun genannt; im Unterschied zu Sepia ist sie jedoch ein anorganisches Pigment. Die eigentliche oder echte Ware ist ein toniger, durch Verwitterung mulmiger Brauneisenstein von leber- bis kastanienbrauner Farbe, der neben Eisenoxiden immer auch braunes Mangandioxid enthält.[1]
Varianten
(Farbcode: #C3BA90)
(Farbcode: #635147)
(Farbcode: #8a3324)
(Farbcode: #826644)
- Die beste Sorte wird auf der Insel Zypern gefunden und als cyprische oder türkische Umbra im Handel zu höchsten Preisen angeboten. Sie besitzt einen braunen Ton mit einem deutlichen Graustich und gibt in verschiedenen Graden mit Weiß versetzt unterschiedene Nuancen. Allgemein ist diese etwas grünlicher als Ocker. Wenn diese Sorte gebrannt wird, nimmt sie eine rotbraune Farbe an.
- Ähnliche, aber weniger hochwertige Ware wird auf den Eisensteingruben um Saalfeld/Saale, Könitz und Kamsdorf gefunden, ebenso in verschiedenen Gegenden Englands und auf Sizilien. Die von letzterem Fundort ist ein kastanienbrauner Eisenocker mit muscheligem Bruch.
- Das als kölnische Umbra bezeichnete Kasslerbraun ist Braunkohle, die als Surrogat gebraucht wird.
- Häufig ist die im Kleinverkehr käufliche Umbra nichts anderes als Bolus.
Verwendung
Alle Umbrasorten müssen vor dem Gebrauch gepulvert und durch Schlämmen von sandigen Teilen befreit werden, wenn sie es noch nicht sind. Man verwendet dieselben sehr häufig zu Anstrichen aller Art, sowohl als Öl- wie als Wasserfarbe, zu dunklen Firnissen, besonders häufig in der Wachstuchfabrikation, zum Braunfärben von Holz, zu Vergoldergrund, und in der dekorativen Kosmetik.
Besonderheiten
Der Farbton Umbra nutzte die SPD bei der Bundestagswahl 2005. Man hatte festgestellt, dass Bundeskanzler Gerhard Schröder besonders vorteilhaft zusammen mit Umbratönen Umbra abgebildet werden könne. Der Wechsel vom traditionellen Rot der Partei zu Umbra wurde auch in den Medien thematisiert[2][3][4].
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Brockhaus ABC Chemie, VEB F. A. Brockhaus Verlag Leipzig 1965, S. 1457.
- ↑ Spiegel online: Neues SPD-Design „Umbra“, die Farbe des Erfolgs, von Carsten Volkery, 6. Juli 2005
- ↑ RP Online: Der neue Anstrich der SPD, von Gregor Maynt, 5. Juli 2005
- ↑ Hamburger Abendblatt: Mit Umbra zum Sieg?, von Christian-A. Thiel, 8. Juli 2005