Trinitit
Trinitit ist die Bezeichnung für ein künstliches Glas auf der Trinity site (dem Trinity-Testgelände in White Sands, New-Mexiko), das durch die erste Atombombenexplosion am 16. Juli 1945 – den so genannten Trinity-Test – entstand.
Trinitit besteht aus dem bei den hohen Temperaturen der Explosion aufgeschmolzenen und wieder erstarrten silikatischen Bodengrund (Sand) auf dem Testgelände. Eine neuere Hypothese besagt, dass der Trinitit nach der Explosion nicht am Boden schmolz, sondern vom Himmel herabregnete und dort wieder erstarrte. Die grünliche Färbung stammt von eingeschmolzenen Eisenionen. Im Gegensatz zu den petrologisch gleichartigen Fulguriten und Tektiten handelt es sich bei diesem Glas nicht um ein Gestein, da es kein natürlich entstandener Festkörper ist. Trinitit ist ein sehr schwach radioaktiver Alpha-Strahler. Das Gegenstück, das bei der ersten russischen Atombombenexplosion (1949) auf dem Testgelände bei Semipalatinsk entstand, heißt Kharitonchik.
Literatur
- F. M. Szasz: The Day the Sun Rose Twice: The Story of the Trinity Site Nuclear Explosion, July 16, 1945. University of New Mexico Press, 1984.
Einzelnachweise
- ↑ P.P. Parekh, T.M. Semkow, M.A. Torres, D.K. Haines, J.M. Cooper, P.M. Rosenberg and M.E. Kitto: Radioactivity in Trinitite six decades later. In: Journal of Environmental Radioactivity. 85, Nr. 1, 2006, S. 103–120. doi:10.1016/j.jenvrad.2005.01.017. PMID 16102878.
Weblinks