Textilrecycling

Textilrecycling

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Unter Textilrecycling bzw. -rezyklierung versteht man die Sammlung, Sortierung, Aufbereitung und Vermarktung von Alttextilien. Diese werden zum Teil als Gebrauchtware wieder in den Handel gebracht oder als Rohstoffe für die Putzlappenindustrie, die Reißspinnstoff- und Vliesstoffindustrie sowie die Papierindustrie eingesetzt.

Geschichte

Die frühe Form des Textilrecyclings waren die Lumpensammler. Die gesammelten Lumpen wurden zu Papier verarbeitet. Im LVR-Freilichtmuseum Lindlar kann seit Herbst 2011 eine wasserbetriebene und betriebsfähige Lumpenreißmühle mit historischen Maschinen (Reißwolf und Lumpenwaschmaschine) aus der Zeit um 1890 besichtigt werden. In dem Gebäude wird auch die interaktive Ausstellung „Textile Wege“ gezeigt, die sich dem industriellen Textilrecycling in Vergangenheit und Gegenwart widmet.

Art der Sammlung

Für die Altkleidersammlung gibt es vier Möglichkeiten:

Straßensammlung

Straßensammlungen sind vielerorts nicht anmelde- und genehmigungspflichtig. Es gibt jedoch Regularien, die sich jeweils auf die betroffenen Bundesländer beziehen, wo die Landessammelgesetzgebung eine Anmeldepflicht vorschreibt. Teilweise sind auch explizite Genehmigungsverfahren mit der jeweiligen Erlaubnisbehörde einzuhalten. Die Zuständigkeit für Genehmigungen und Erlaubniserteilungen regelt ebenfalls das Sammelgesetz in Berücksichtigung ob nur auf Gemeinde- und Kreisebene gesammelt werden soll, oder ob kreisübergreifend gesammelt werden soll. Städte und Gemeinden haben oft keine Detailkenntnis über einzelne Sammlungen. Die gesetzlichen Regelungen für Sammlungen sind im sog. Sammlungsgesetz festgelegt. Die Gesetzgebungshoheit liegt bei den Bundesländern.

Diese Straßensammlung praktizieren unter anderem Kleinunternehmen, die hierfür Handzettel an alle Haushalte in dem betreffenden Gebiet verteilen. Auf diesen Handzetteln wird meistens der Eindruck erweckt, dass für eine karitative Einrichtung gesammelt wird. Auch wenn wohlklingende Namen verwendet werden, sind diese in der Regel falsch, d. h. sie existieren nicht. Seit Jahren wird für einen nicht existierenden Pater Rodriguez gesammelt. Häufig werden angeblich begünstigte Vereine mit den Zusätzen Kinder, Behinderte, Umwelthilfe oder Katastrophenhilfe genannt. Diese Vereine gibt es entweder nicht oder sie haben mit den Sammlungen nichts zu tun. Wenn der Text auffällig mitleidserregend ist, ist das ein weiteres deutliches Zeichen für Unseriosität. In der Regel kann der Verbraucher nach Überprüfung der auf dem Sammelzettel befindlichen Kontaktnummer erkennen, ob der Veranstalter gewillt ist, sich transparent zu zeigen, oder nicht. Erkennt man eine Handynummer auf dem Sammelzettel, so weckt dies schon einen fraglichen Hintergrund. Festnetznummern (0541 / 069 / 089 / 0421 etc.) oder Servicenummern (0137 / 0800 / 0180) die vor allem besetzt sind, zeigen, dass es sich bei dieser Sammlung tendenziell um seriöse Veranstalter handelt. Ein weiterer Tipp ist es, die Veranstalter, ob karitativ oder gewerblich, bei Google oder in anderen Suchmaschinen zu überprüfen. Dort erkennt der Betrachter sehr schnell, was und wer hinter der Sammelaktion steckt.

Depotcontainer

Depotcontainer

Bei Depotcontainern handelt es sich um Stahlbehälter, die über eine spezielle Einwurfmechanik verfügen. Diese Mechanik soll eine einfache Befüllung und einen möglichst hohen Füllstand ermöglichen. Darüber hinaus ist es besonders wichtig, dass das Sammelgut bei Regen nicht nass und damit unbrauchbar wird. In jeder Stadt gibt es Container-Standorte für Glas und Papier. Diese werden von dem gebietszuständigen Entsorger (Stadt oder Gemeinde bzw. einer rechtlich selbständigen Tochterfirma) unterhalten. Diese Standorte werden in vielen Fällen durch Depotcontainer für Kleidung ergänzt. Die Vorgehensweise ist hierbei sehr unterschiedlich. In vielen Fällen sind diese Container mit dem Logo einer oder mehrerer Organisationen (z. B. Deutsches Rotes Kreuz, Johanniter-Unfall-Hilfe, Malteser, Caritas oder ähnliche) dekoriert. Diese Organisationen haben mit der Sammeltätigkeit nichts zu tun. Sie haben vielmehr ihren Namen und ihr Logo an den Entsorger vermietet. Unabhängig davon, welches Logo verwendet wird, erhalten alle Organisationen nach einem festen Schlüssel eine Vergütung aus dem Pool. Im Gegenzug verpflichten sie sich, auf eigene Vermarktungsaktivitäten zu verzichten.

Neben den Depotcontainern an den kommunalen Containerstandorten gibt es auch Behälter auf privaten Grundstücken. Die überwiegende Anzahl steht dabei auf Parkplätzen von Einkaufscentern, Lebensmittelhändlern oder Baumärkten. Die Grundstückseigentümer dulden diese Container meist ohne dafür Geld zu bekommen, da sie sich eine höhere Kundenfrequenz erhoffen.

Recyclinghof

Auf Recyclinghöfen läuft die Sammlung durch dort aufgestellte Depotcontainer. Darüber hinaus gibt es teilweise die Möglichkeit, größere Mengen direkt abzugeben.

Sonstige Annahmestellen

Die Evangelische und die Katholische Kirche unterhalten auf ihren Grundstücken teilweise eigene Depotcontainer. Einige Kirchengemeinden und Hilfsorganisationen (z. B. DRK) nehmen auch Kleidung direkt in ihren Gemeindebüros bzw. Kleiderkammern entgegen. Diese Bekleidung wird über eigene Second-Hand-Läden verkauft oder in den Kleiderkammern wieder ausgegeben. Nicht benötigte Bekleidung wird an den Partner übergeben, mit dem der Poolvertrag besteht.

Sortierung

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Verkauf Textilien im Inland

  • Bekleidung: 880.000 Tonnen
  • Haushaltstextilien (Bettwäsche, Handtücher und Ähnliches): 140.000 Tonnen
  • Heimtextilien (Teppiche, Gardinen und Ähnliches): 440.000 Tonnen
  • Technische Textilien (medizinische Textilien, Textilien im Fahrzeugbau und Bauwesen): 440.000 Tonnen
  • Gesamtmenge: 1.900.000 Tonnen (Stand 2001)

Erfassungsmengen

  • Bekleidung: 580.000 Tonnen
  • Haushaltstextilien: 52.000 Tonnen
  • Heimtextilien: 84.000 Tonnen
  • Gesamterfassungsmenge: 716.000 Tonnen (Stand: 2001)

Erfassungssysteme

  • Straßensammlung: 248.000 Tonnen
  • Depotcontainer: 372.000 Tonnen
  • Recyclinghöfe: 51.000 Tonnen
  • Andere Art der Erfassung: 45.000 Tonnen

Qualitäten

Bei der groben Sortierung fallen folgende Hauptwarengruppen an:[1]

40 % tragbare Gebrauchtkleider
35 % Rohstoffe für die Putzlappenindustrie
10 % Rohstoffe für die Reißspinnstoff- und Fließstoffindustrie
5 % Rohstoff für die Papier- und Pappenindustrie
10 % Reststoffe, die entsorgt werden müssen

Vermarktung

Der sehr kleine Teil der hochwertigen Ware geht an Secondhandladen im Herkunftsland. Der weitaus größte Teil der tragfähigen Gebrauchtkleider wird nach Osteuropa und als sogenanntes Mitumba an diverse Drittweltländer in Afrika und Asien verkauft.

Referenzen

Weblinks