Pechmann-Reaktion
Die Pechmann-Reaktion ist nach dem deutschen Chemiker Hans Freiherr von Pechmann benannt und beschreibt die Synthese von Cumarin-Derivaten.
Reaktionsmechanismus
Zur Synthese von Cumarinderivaten kann man β-Ketoester mit Phenolen unter sauren Bedingungen kondensieren.[2]
Dabei tritt zunächst eine Umesterung unter Bildung des Phenolesters ein. Anschließend erfolgt der Ringschluss, der ähnlich zur Friedel-Crafts-Alkylierung verläuft.
Mit einfachen Phenolen muss bei erhöhten Temperaturen gearbeitet werden, um eine vernünftige Ausbeute von 80 bis 85 % zu erhalten.[3]
Mit aktiveren Phenolen, wie Resorcin, kann die Reaktion bei Raumtemperatur durchgeführt werden. Die Ausbeute beträgt etwa 85 %
Varianten
Für Cumarine, die in der δ-Position ungesättigt sind, wird der Halbaldehyd der Malonsäure benötigt. Dieser ist allerdings instabil und nicht käuflich zu erwerben. Deshalb erfolgt dessen Synthese in situ aus Äpfelsäure und Schwefelsäure oberhalb 100 °C, um direkt nach der Entstehung in einer Pechmann-Reaktion zu kondensieren. Allerdings ist die Ausbeute nur gering.
Siehe auch
- Aldol-Kondensation
- Perkin-Reaktion
Einzelnachweise
- ↑ H. v. Pechmann: Neue Bildungsweise der Cumarine. Synthese des Daphnetins. In: Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft. 17, Nr. 1, 1884, S. 929–936. doi:10.1002/cber.188401701248.
- ↑ J. A. Joule, K. Mills Heterocyclic Chemistry, 4th edition, Blackwell Science, Oxford, UK, 2000.
- ↑ Eugene H. Woodruff , Organic Syntheses, Coll. Vol. 3, p.581. Available online.
Quelle
- Hans Rudolf Christen, Grundlagen der organischen Chemie, Verlag Sauerländer · Diesterweg· Salle (1977), S. 660
- Heterocyclic Chemistry, John A. Joule and Keith Mills, Wiley, S. 239
- March's Advanced Organic Chemistry Reactions, Mechanism and Structure, Michael B. Smith, Jerry March, Wiley, S.711
- Organic Synthesis , Michale B. Smith, S.1220