Mannitolhexanitrat

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Strukturformel
Mannitolhexanitrat
Allgemeines
Name Mannitolhexanitrat
Andere Namen
  • Nitromannit
  • Dilangil
  • Hypertenain
  • Manex
  • Manitrin
  • Maxitat
  • Medemanol
  • Nitranitrol
  • MHN
  • (2R,3R,4R,5R)-Hexan-1,2,3,4,5,6-hexol- 1,2,3,4,5,6-hexanitrat
Summenformel C6H8N6O18
CAS-Nummer 15825-70-4
PubChem 61818
Kurzbeschreibung

Feststoff[1]

Eigenschaften
Molare Masse 452,16 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,604 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

112 - 113 °C[2]

Löslichkeit
  • sehr schwer löslich in Wasser[1]
  • löslich in Aceton, Diethylether und heißem Ethanol[2]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [3]
01 – Explosionsgefährlich

Gefahr

H- und P-Sätze H: 201
P: ?
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [4] aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [3]
Explosionsgefährlich
Explosions-
gefährlich
(E)
R- und S-Sätze R: 3
S: (2)-35
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

Mannitolhexanitrat oder auch Nitromannit ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Salpetersäureester und ein selten gebrauchter Sprengstoff. Es kann sowohl als Initialsprengstoff als auch als Hauptladung verwendet werden. Aufgrund seiner geringen Stabilität wird es in Europa nicht verwendet, da man es durch andere stabilere Sprengstoffe ersetzen kann. Nur in den USA hat es eine gewisse Bedeutung als Sprengkapselfüllung erlangt. Es wird mit Ammoniumcarbonat stabilisiert und muss absolut säurefrei sein, da es sonst spontan detonieren kann.

Gewinnung und Darstellung

Es wird durch die Veresterung von Mannitol mit Salpetersäure gewonnen. Hierzu wird Mannit in kalter konzentrierter Salpetersäure gelöst und danach mit konzentrierter Schwefelsäure ausgefällt.[2] Von der Herstellung in ungesicherten Labors ist wegen der geringen Stabilität dringendst abzuraten, ebenso von der Herstellung durch Laien, da diese weder die dafür erforderliche Erfahrung haben und meistens auch nicht die erforderlichen Laborgeräte und Kühler. Schon bei einer Gemischtemperatur von 18 °C droht dieses zu explodieren.

Eigenschaften

Mannitolhexanitrat bildet farblose kristalline Nadeln, die bei 112 bis 113 °C schmelzen.[2] Die Standardbildungsenthalpie ΔfH0solid beträgt −708,8 kJ·mol−1[5], die Verbrennungsenthalpie ΔcH0solid −2936 kJ·mol−1.[5]

Explosionskenngrößen

Mannithexanitrat ist ein explosionsgefährlicher Stoff. Er ist im Sprengstoffgesetz in der Liste der einheitlich explosionsgefährlichen Stoffe enthalten, für die das Gesetz in vollem Umfang gilt.[6] Wichtige Explosionskennzahlen sind:

Verwendung

Neben seiner Anwendung als Sprengstoff dient es in der Medizin als gefäßerweiterndes Mittel bei Angina pectoris.[1]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Eintrag zu CAS-Nr. 15825-70-4 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 9. April 2011 (JavaScript erforderlich).
  2. 2,00 2,01 2,02 2,03 2,04 2,05 2,06 2,07 2,08 2,09 2,10 Köhler, J.; Meyer, R.; Homburg, A.: Explosivstoffe, zehnte, vollständig überarbeitete Auflage,, Wiley-VCH, Weinheim 2008, ISBN 978-3-527-32009-7.
  3. 3,0 3,1 Eintrag aus der CLP-Verordnung zu CAS-Nr. 15825-70-4 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)
  4. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
  5. 5,0 5,1 Handrick, G.R.: Report of the study of pure explosive compounds. Part IV. Calculation of heat of combustion of organic compounds from structural features and calculation of power of high explosives in Report C-58247 for the Office of the Chief of Ordnance, contract DA-19-020-ORD-47 by the Arthur D. Little, Inc., Cambridge, MA, 1956, 467-573.
  6. Roth/Weller: Gefährliche Chemische Reaktionen, ecomed Verlag, 64. Ergänzungslieferung, 8/2011.

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