Maneb

Maneb

Strukturformel
Struktur von Maneb
Allgemeines
Name Maneb
Andere Namen
  • Manganethylen-1,2-bis-dithiocarbamat
  • Mangan(II)-(N,N′-ethylenbis- (dithiocarbamat))
Summenformel C4H6MnN2S4
CAS-Nummer 12427-38-2
Kurzbeschreibung

gelber, geruchloser Feststoff[1]

Eigenschaften
Molare Masse 265,31 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,92 g·cm−3 (25 °C) [1]

Schmelzpunkt

Zersetzung bei 192–204 °C [1]

Löslichkeit

schlecht in Wasser (160 mg·l−1) [1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [2]
08 – Gesundheitsgefährdend 07 – Achtung 09 – Umweltgefährlich

Achtung

H- und P-Sätze H: 361d-332-319-317-410
P: 273-​280-​305+351+338-​501 [3]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [4] aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [2]
Gesundheitsschädlich Umweltgefährlich
Gesundheits-
schädlich
Umwelt-
gefährlich
(Xn) (N)
R- und S-Sätze R: 20-36-43-63-50/53
S: (2)-36/37-46-60-61
LD50

> 5000 mg·kg−1[5]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

Maneb ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Dithiocarbamate die als Pflanzenschutzmittel bei Pilzerkrankungen eingesetzt wird. Es liegt als gelbliches, gering wasserlösliches Pulver vor. Es hat den chemischen Namen Manganethylen-1,2-bis-dithiocarbamat. Maneb taucht als Rückstand immer wieder in Früchten und Gemüse auf.

Verwendung

Maneb wird als Pflanzenschutzmittel bei Pilzerkrankungen (Fungizid) eingesetzt. So zum Beispiel gegen Kraut- und Braunfäule (Phytophthora) und die Dürrfleckenkrankheit (Alternaria) an Kartoffeln und Tomaten, gegen Falschen Mehltau und Rostpilze an Zierpflanzen und gegen Blauschimmel (Peronospora tabacina) bei Tabak.[6] Im Jahr 2007 wurden zwischen 100 und 250 t Maneb in Deutschland eingesetzt.[7] Maneb ist in Deutschland nur für den Einsatz gegen die Kraut- und Knollenfäule bei Kartoffeln zugelassen. In Österreich konnte es in bestimmten Gemüsekulturen und im Weinbau eingesetzt werden, die Zulassungen der beiden Präparate wurden allerdings im Juni 2010 aufgehoben, die Aufbrauchsfrist läuft bis 30. Juni 2012.[8] In der Schweiz sind zahlreiche Präparate mit dem Wirkstoff Maneb für eine Vielzahl von Anwendungen zugelassen.[9]

Sicherheitshinweise

Maneb ist praktisch ungiftig, aber möglicherweise fruchtschädigend, kann also das Kind im Mutterleib schädigen.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Eintrag zu Maneb in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 15. Januar 2008 (JavaScript erforderlich).
  2. 2,0 2,1 Eintrag aus der CLP-Verordnung zu CAS-Nr. 12427-38-2 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)
  3. Datenblatt Maneb bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 9. April 2011.
  4. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
  5. Extoxnet: Maneb.
  6. Raiffeisen: BASF-Maneb-Spritzpulver.
  7. Bundesamt für Verbraucherschutz: Inlandsabsatz und Export von Pflanzenschutzmittel-Wirkstoffen für das Jahr 2007.
  8. Bundesamt für Ernährungssicherheit: Beendete Zulassungen der letzten 24 Monate, Einträge Fusiman und Trimanoc-Neu, abgerufen am 3. Januar 2012.
  9. Nationale Pflanzenschutzmittelverzeichnisse: Schweiz, Österreich, Deutschland; abgerufen am 2. Januar 2012.