Magnetrührer
Ein Magnetrührer ist ein elektrisches Gerät, welches im chemischen Labor zum Rühren von Flüssigkeiten verwendet wird. Meist ist die Stellplatte des Rührgeräts zugleich eine Heizplatte, mit der die Flüssigkeit erwärmt werden kann; man spricht dann von einem Heizrührer.
Die Flüssigkeit wird in einem Becherglas, einem Erlenmeyerkolben oder Ähnlichem auf eine Platte gestellt, unter der ein Magnet mit regelbarer Geschwindigkeit rotiert. Dieser Magnet wirkt auf einen zweiten, z.B. im Becher liegenden, meist stabförmigen Magneten, das Magnetrührstäbchen, und versetzt die Flüssigkeit über diesen in Bewegung.[1] Der sogenannte Rührfisch ist meist mit Kunststoff (z. B. PTFE) oder Glas ummantelt, um die Reibung zu mindern und ihn chemisch inert zu machen.
Magnetrührer ermöglichen das Vermischen von Flüssigkeiten auch in geschlossenen Gefäßen, ohne – wie bei Rührapparaten mit Wellen – von Problemen mit Dichtungen oder Schmiermitteln vom Antrieb beeinträchtigt zu werden. So kann zum Beispiel unter Schutzgasatmosphäre oder mit Substanzen gearbeitet werden, die einen Abschluss von der Umwelt erfordern. Die einfache Konstruktion des Rührfisches erleichtert auch die Reinigung und Sterilisation wesentlich. Um den kleinen Magneten wieder aus dem Gefäß zu bekommen, benutzt man einen 300 oder 450 mm langen, PP-gekapselten oder einen 150, 250 oder 350 mm langen, PTFE-gekapselten Magnetstab, auch Rührfischangel genannt.
Die Verwendung eines magnetischen Heizrührers hat gegenüber dem Erhitzen über einer Bunsenbrennerflamme oder einem Heizpilz den Vorteil, dass die Temperatur relativ genau einstellbar ist und zum Beispiel durch einen zugeschalteten Temperaturregler geregelt werden kann. Die zugeführte Wärme wird durch die Rührbewegung im Gefäßinhalt rasch gleichmäßig verteilt, wodurch man einen Siedeverzug vermeidet. Zudem kann aufgrund der Brennbarkeit vieler Lösungsmittel, z. B. in der Organischen Chemie, nicht mit offener Flamme gearbeitet werden, weshalb man auf die Verwendung einer Heizplatte oder eines Heizpilzes angewiesen ist.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Walter Wittenberger: Chemische Laboratoriumstechnik, Springer-Verlag, Wien, New York, 7. Auflage, 1973, S. 66, ISBN 3-211-81116-8.