Landessammelstelle für radioaktive Abfälle

Landessammelstelle für radioaktive Abfälle

Landessammelstellen für radioaktive Abfälle sind Zwischenlager für (schwach) radioaktive Abfälle, die von den deutschen Bundesländern unterhalten werden.

Radioaktive Abfälle müssen gemäß Atomgesetz geordnet beseitigt werden. Hierfür ist nach dem Verursacherprinzip der jeweilige Abfallerzeuger verantwortlich. Die Beseitigung erfolgt letztlich in einem Endlager. Bis ein solches Endlager zur Verfügung steht, müssen die Abfälle zwischengelagert werden. Für radioaktive Abfälle aus Medizin, Industrie und Forschung hat das Gesetz den Bundesländern die Verpflichtung auferlegt, für die Zwischenlagerung der in ihrem Gebiet anfallenden radioaktiven Abfälle Sammelstellen einzurichten.

Manche Bundesländer verfügen heute über eigene Landessammelstellen, in denen ausschließlich Abfälle aus ihrem Zuständigkeitsbereich zwischengelagert werden (z. B. Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen). Andere Länder haben sich zusammengeschlossen und betreiben mit einem oder mehreren weiteren Bundesländern gemeinsam eine Landessammelstelle (z. B. Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein, Thüringen, Sachsen-Anhalt).[1], [2]

Standorte

Bundesland Betreiber, Standort
Baden-Württemberg Karlsruhe
Bayern Zwischenlager Mitterteich, Mitterteich[3]
Berlin Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie [4]
Hessen Ebsdorfergrund / Roßberg
Mecklenburg-Vorpommern Zwischenlager Nord, Rubenow / Greifswald[5]
Brandenburg
Niedersachsen Forschungszentrum Jülich, Jülich[6][7]
Nordrhein-Westfalen
Rheinland-Pfalz Hoppstädten-Weiersbach
Saarland Elm-Derlen (Schwalbach)
Sachsen Verein für Kernverfahrenstechnik und Analytik Rossendorf,
Rossendorf (Dresden)
Thüringen
Sachsen-Anhalt
Hamburg GKSS-Forschungszentrum, Geesthacht
Schleswig-Holstein
Bremen

Literatur

Schulze, R. (2001). Aufgaben der Landessammelstellen. in: Strahlenschutz - Wissenschaftliche Grundlagen, Rechtliche Regelungen, Praktische Anwendungen: Kompendium der Sommerschule Strahlenschutz. G. Buchert, R. Czarwinski, A. Kaul et al., H. Hoffmann Verlag: 239-250

Einzelnachweise