Körperfettwaage
Eine Körperfettwaage ist eine Personenwaage, die mit Hilfe von vier Elektroden den Körperfettanteil des menschlichen Körpers misst. Dabei sind die Elektroden auf der Standfläche der Waage so angebracht, dass jeweils ein (nackter) Fuß auf ein oder zwei Elektroden steht.
Die Messgenauigkeit ist relativ gering. Die Messergebnisse variieren bei verschiedenen Waagen. Weiter können eine gefüllte Harnblase oder Dehydration durch körperliche Anstrengung die Ergebnisse stark verfälschen. Eine einigermaßen verlässliche Aussage kann nur gemacht werden, wenn man immer zur gleichen Tageszeit unter den gleichen Bedingungen misst. Gut vergleichbare Bedingungen erzielt man in der Regel allmorgendlich nach dem Toilettengang oder vor dem Duschen (trockene Haut).
Eine gängige Methode zur Messung des Körperfettanteils ist die Caliper-Methode.
Messprinzip (einfach)
Meist wird der komplexe Widerstand des Körpers mit einer Vierleitermessung ermittelt. Über zwei Elektroden wird dabei ein kleiner Wechselstrom (< 2 mA) eingeprägt und an den beiden anderen Elektroden die abfallende Spannung gemessen. Der Einfluss des Übergangswiderstandes von der Elektrode zur Haut wird durch das Messverfahren minimiert. Durch das Messen des Widerstandes bei verschiedenen Frequenzen kann anhand eines elektrischen Ersatzmodells des menschlichen Körpers und eines in die Waage integrierten Computers der Körperfettanteil ungefähr errechnet werden. Dies ist deshalb möglich, da durch den unterschiedlichen Wassergehalt von Fett- und Muskelgewebe der komplexe elektrische Widerstand variiert. Unter Angabe zusätzlicher Informationen (Gewicht, Geschlecht, Alter) lässt sich daraus der Anteil an Körperfett und Muskelmasse errechnen.
Bei einfachen Körperfettwaagen kann es zu Messungenauigkeiten kommen. Dabei spielen Änderungen der Leitfähigkeit der Hautoberfläche durch Feuchtigkeit eine Rolle. Diese Feuchtigkeit hat Einfluss auf den ohmschen Anteil der gemessenen Impedanz. Auf die Genauigkeit wirken sich die Anzahl der Messungen, die dabei verwendeten Frequenzen, die Messauflösung der Phasenverschiebung und das verwendete Ersatzmodell aus.
Das generelle Problem solcher Waagen ist, dass der Strom von einem Fuß zum anderen geleitet wird und somit nur der Körperfettanteil hüftabwärts gemessen wird. Auf das Fettgewebe weiter oben muss statistisch anhand von weiteren Informationen (Alter, Geschlecht) geschlossen werden.
Messprinzip (erweitert)
Auch für den Privatgebrauch werden inzwischen Körperfettwaagen angeboten, die zusätzliche Elektroden in Handgriffen haben. Dadurch können die Werte deutlich genauer ermittelt werden, da mehr gemessene und weniger hochgerechnete Daten zu Grunde liegen. Alle Strecken zwischen den vier Messpunkten werden zunächst einzeln gemessen und dann verrechnet. Die Oberflächenfeuchte der Haut kann aber auch hier die Messwerte verfälschen.
Siehe auch
- Bioelektrische Impedanzanalyse