Polyacrylnitril
Strukturformel | ||
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Allgemeines | ||
Name | Polyacrylnitril | |
Andere Namen |
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CAS-Nummer | 26658-88-8 | |
Monomer | ||
Monomer | Acrylnitril | |
Summenformel | C3H3N | |
Molare Masse | 53,06 g·mol−1 | |
Eigenschaften | ||
Aggregatzustand | fest | |
Dichte | 1,18 g·cm−3 bei 20 °C | |
Schmelzpunkt | schmilzt nicht | |
Löslichkeit | ||
Sicherheitshinweise | ||
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [1]
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H- und P-Sätze | H: siehe oben | |
P: siehe oben | ||
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [2]
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R- und S-Sätze | R: nicht bekannt | |
S: nicht bekannt | ||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Polyacrylnitril (Kurzzeichen PAN) ist das Polymer von Acrylnitril.[3]
Aufbau und Eigenschaften
Das Polymer ist als Reinstoff hart, steif, chemikalien- und lösungsmittelresistent und hat einen Schmelzpunkt oberhalb der Zersetzungstemperatur. Es wird meist mittels radikalischer Polymerisation hergestellt.
Verwendung
Die hauptsächliche Verwendung besteht in Copolymer-Fasern (»Polyacryl«) für Textilien, die üblicherweise aus Polyacrylnitril (Anteil >85 %) und Polymethylmethacrylat bestehen. Diese Produkte wurden und werden unter den Marken beispielsweise
- Dralon® (früher Bayer AG, heute Dralon GmbH)[4],
- Dolan® (früher Hoechst AG, heute Dolan GmbH)[5],
- Orlon® (früher DuPont, heute Invista)[6],
- Crylor® (Radici Partecipazioni SpA) oder ehemals in der DDR als Wolpryla[7] vertrieben.
Die Fasern sind zumeist texturiert und weisen somit eine hohe Bauschigkeit auf, wodurch die Textilien einen wollartigen Charakter aufweisen und warm, weich und knitterarm sind. Deshalb wird Polyacryl bei Pullovern, Pelzimitationen und Decken eingesetzt, wobei es oft mit Baumwolle oder Wolle gemischt, aber auch allein verarbeitet wird.
Darüber hinaus wird PAN in weiteren Copolymeren verwendet, z. B. zusammen mit Polyvinylchlorid (PVC) für schwerentflammbare Fasern (z.B. für Monofilament-Kunsthaar, als Kanekalon vertrieben) oder zusammen mit 1,3-Butadien und Styrol als Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymerisat (ABS).
PAN ist auch Grundstoff für die Herstellung von Kohlenstofffasern. Eine weitere Verwendung findet es für zugfeste, dehnungsarme Kunststoffseile. PAN wird als Stützschicht in der Membrantechnik verwendet.
Dünne Fasern aus modifizierten PAN (Veresterung und weitere Oxidation zu Säureendung ..PAN-COOH) können durch abwechselnde Spülung mit Natronlauge und Salzsäure zu muskelähnlichen Kontraktionen angeregt werden. Die entwickelte Kraft hängt vom Grad der Polymerisation, der Konzentration der Spülflüssigkeiten und der mechanischen Dichte des Faserfilzes ab.
Ein Nachteil des Kunststoffs ist das Entstehen von Blausäure bei Schwelbränden oder bei starker Hitze.
Nutzung der Textilfaser
Neben einigen Vorteilen wie gute Färbbarkeit erfordern die Textilprodukte jedoch die Einhaltung einiger Pflegehinweise. Die Faser ist hitzeempfindlich und darf nur bei maximal 40 °C gewaschen und sie darf nicht heiß gebügelt werden, nur Stufe 1. Das Behandeln im Wäschetrockner ist besser zu vermeiden. Eine Chlorbleiche ist nicht möglich. Zur Färbung werden basische, kationaktive Farbstoffe, wie Astrazonfarbstoffe eingesetzt.
Einzelnachweise
- ↑ Diese Substanz wurde in Bezug auf ihre Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
- ↑ Diese Substanz wurde in Bezug auf ihre Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
- ↑ Polyacrylnitril. www.chemie.fu-berlin.de. Abgerufen am 12. Dezember 2009.
- ↑ Markenregister
- ↑ Markenregister Nr. 508442 Dolan 11.07.1938
- ↑ Markenregister
- ↑ Markenregister
Literatur
- Die Kunststoffe und ihre Eigenschaften, von Hans Domininghaus