Harnstoff-Extraktiv-Kristallisation
Die Harnstoff-Extraktiv-Kristallisation ist ein Verfahren zur Abtrennung linearer Paraffine aus Kohlenwasserstoffgemischen durch Bildung von Harnstoff-n-Paraffin-Clathraten. Die Trennung dient hauptsächlich der Erniedrigung des Stockpunkts von Mineralölprodukten, als Nebenprodukte fallen n-Paraffine in hoher Reinheit an.
Prozess
Zur Abtrennung der n-Paraffine aus dem Kohlenwasserstoffgemisch wird dieses mit Harnstoff mit dem etwa 20fachen molaren Überschuss versetzt. Dieser kristallisiert in einer hexagonalen Kristallstruktur mit ca. 5 Å großen Kanälen. In diese Kanäle lagern sich n-Paraffine ein. Die Clathrate können vom den nicht gebundenen Kohlenwasserstoffen abfiltriert werden. Durch Zugabe von heißem Wasser wird die Struktur der Clathrate zerstört und die n-Paraffine werden freigesetzt.
Ist der prozentuale Anteil der n-Paraffine im Gemisch hoch, wird dieses mit einem Lösungsmittel, etwa Methylenchlorid, verdünnt.
Es wurden zwei industrielle Prozesse entwickelt, in Japan der Nurex-, in Deutschland der Edeleanu-Prozess, die sich durch die Art der Harnstoff-Zugabe sowie des Lösungsmittels unterscheiden.
Die anfallenden n-Paraffine werden mit den gebräuchlichen Prozessen wie dem Cracken oder der Paraffin-Oxidation weiterverarbeitet.