Hambergit

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Hambergit
Hambergit - Madagaskar.jpg
Chemische Formel

Be2[(OH,F)|BO3]

Mineralklasse Borate - BO3 mit zusätzlichen Anionen; 1(Δ) + OH, usw.
6.AB.05 (8. Auflage: V/L.02) nach Strunz
25.01.01.01 nach Dana
Kristallsystem orthorhombisch
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin orthorhombisch-dipyramidal $ 2/m\ 2/m\ 2/m $ [1]
Farbe farblos, weiß, grauweiß bis gelblichweiß
Strichfarbe weiß
Mohshärte 7,5
Dichte (g/cm3) 2,347 bis 2,372
Glanz Glasglanz
Transparenz durchsichtig bis durchscheinend
Bruch uneben
Spaltbarkeit vollkommen
Habitus tafelige, prismatische Kristalle; körnige Aggregate
Kristalloptik
Brechungsindex α=1,554 bis 1,560 ; β=1,587 bis 1,591 ; γ=1,628 bis 1,631 [2]
Doppelbrechung
(optischer Charakter)
δ=0,074 [2] ; zweiachsig positiv
Optischer Achsenwinkel 2V = 87° [2]
Pleochroismus nicht vorhanden
Weitere Eigenschaften
Besondere Kennzeichen fluoreszierend

Hambergit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Borate, genauer ein Monoborat mit dem Anionenkomplex BO3 und zusätzlichen Anionen. Es kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Be2[(OH,F)|BO3] [3] und entwickelt meist tafelige oder prismatische Kristalle, aber auch körnige Aggregate von weißer, grauweißer oder gelbweißer Farbe. Auch farblose Kristalle sind bekannt.

Etymologie und Geschichte

Das Mineral wurde 1890 erstmals entdeckt und beschrieben und nach dem schwedischen Mineralogen und Geographen Axel Hamberg (1863-1933) benannt.

Bildung und Fundorte

Hambergit bildet sich in magmatischen Gesteinen, dabei vorzugsweise in granitischen, selten auch in alkalischen Pegmatiten. Er kann aber auch aus hydrothermalen Lösungen in Pegmatithohlräumen ausfällen. Als Begleitminerale können Beryll, Danburit, verschiedene Apatite, Spodumen, Zirkon, Fluorit, verschiedene Minerale der Feldspatgruppe oder auch Quarz auftreten.

Fundorte sind unter anderem Tasmanien in Australien; Hunan in der Volksrepublik China; die Toskana in Italien; die Nordwest-Territorien von Kanada; Antananarivo auf Madagaskar; der Shan-Staat in Myanmar (Birma); an den Flussregionen Dudh Kosi und Seti in Nepal; Telemark Fylke und Vestfold in Norwegen; die nördlichen Regionen von Pakistan; Ost-Sibirien und die nördlichen Regionen von Russland; Tadschikistan; Böhmen und Mähren in Tschechien; sowie Kalifornien, Nevada und Wisconsin in den USA. [4]

Verwendung

Klare Steine von Edelsteinqualität werden überwiegend in Facettenform geschliffen und zu Schmucksteinen verarbeitet. Der Bekanntheitsgrad von Hambergit-Schmuck ist allerdings nach wie vor gering. Farblose Varietäten können leicht mit Bergkristall, Danburit, Euklas, Leukogranat (seltene farblose Varietät) und Zirkon verwechselt werden. [5]

Kristallstruktur

Hambergit kristallisiert im orthorhombisch-dipyramidalen Kristallsystem in der Raumgruppe P bca mit den Gitterparametern a = 9,76 Å, b = 12,23 Å und c = 4,43 Å sowie acht Formeleinheiten pro Elementarzelle. [1]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Webmineral - Hambergite (engl.)
  2. 2,0 2,1 2,2 MinDat - Hambergite (engl.)
  3.  Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. 4. Auflage. Christian Weise Verlag, München 2002, ISBN 3-921656-17-6.
  4. MinDat - Localities for Hambergite (engl.)
  5.  Walter Schumann: Edelsteine und Schmucksteine. 13. Auflage. BLV Verlags GmbH, 1976/1989, ISBN 3-405-16332-3, S. 196.

Literatur

  •  Petr Korbel, Milan Novák: Mineralien Enzyklopädie. Nebel Verlag GmbH, Eggolsheim 2002, ISBN 3-89555-076-0, S. 134.
  •  Paul Ramdohr, Hugo Strunz: Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie. 16. Auflage. Ferdinand Enke Verlag, 1978, ISBN 3-432-82986-8, S. 592.

Weblinks

 Commons: Hambergite – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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