HTP-Verfahren
Die Hochtemperaturpyrolyse (HTP) ist ein thermochemisches Verfahren, das hauptsächlich zur Herstellung von Ethin dient.
Verfahren
Das HTP-Verfahren ermöglicht die Gewinnung von Ethin. Hierzu wird Benzin (bei 1.500 °C) oder Erdgas (bei mehr als 2.000 °C) thermisch gespalten. Die hohen Temperaturen werden durch Verbrennung von Heizgas mit Sauerstoff oder im Lichtbogen erzeugt.
Wichtig: Das entstehende Ethin muss sofort unter eine Temperatur von 200 °C abgekühlt werden, um eine weitere Zersetzung zu Kohlenstoff und Wasserstoff zu verhindern.
Historie des Verfahrens
Der thermische Zerfall von Ethin, C2H2, ist schon seit über einem Jahrhundert Gegenstand unzähliger Studien, und kann als eine der am häufigsten studierten Gasphasenprozesse bezeichnet werden. Dies ist im Wesentlichen darin begründet, dass die bei der Ethinpyrolyse ablaufenden Reaktionen und die entstehenden Zwischenprodukte in nahezu allen Kohlenwasserstoff-Verbrennungssystemen eine wichtige Rolle spielen.
Als Pioniere des Gebietes sind Beck und Mackie zu nennen. Sie beschäftigten sich vor allen Dingen mit der Bildung von C2 bei der C2H2-Pyrolyse. Dabei maßen sie C2 jedoch über seine Wärmestrahlung und damit nicht quantitativ.
Weitere Einsatz-Möglichkeiten des HTP-Verfahrens
Das HTP-Verfahren wird auch bei Kunststoff-Neugewinnung eingesetzt.
Hierbei können sortenreine thermoplastische Kunststoffe (zum Beispiel Polypropylen, Polyethen usw.) durch Einschmelzen und Regranulieren zu einem neuen Rohstoff aufbereitet werden. Weitaus schwieriger ist das Recycling von Duroplasten, die bereits vor dem Erreichen des Schmelzpunktes eine Zerstörung erfahren sowie die Verwertung von sogenannten Problemkunststoffabfällen wie zum Beispiel
- Shredderleichtfraktion bei der Autowrackentsorgung
- Kunststoffabfälle aus der Elektronikschrottentsorgung
- Kunststoffe mit besonderen Entsorgungsproblemen (zum Beispiel Fluorkunststoffe) mit Gefahrstoffen verunreinigte Kunststoffgebinde.