Grad Baumé
Grad Baumé auch Baumé-Grad (Einheitenzeichen °Bé) ist eine nach dem französischen Chemiker Antoine Baumé (1728–1804) benannte, größtenteils veraltete Gradeinteilung der Aräometerskala zur Bestimmung der relativen Dichte von Flüssigkeiten über den Auftrieb.
Bei der Baumé-Skala ist der untere Fixpunkt (0 °Bé) durch die Eintauchtiefe in Wasser[1] und der obere durch Eintauchen in Schwefelsäuremonohydrat (66 °Bé) bei einer Temperatur von jeweils 15,6 °C definiert. Der Abstand zwischen den beiden Fixpunkten wird auf einer Papierskala im Stiel des Aräometers in 66 gleiche Längenabschnitte geteilt.[2] Bei der Festlegung der Skala wurde eine 10%-ige Kochsalzlösung als dritter Fixpunkt benutzt, deren Dichte als 10 °Bé festgelegt wurde[1].
In der Süßwarenindustrie und in der Herstellung von Dragees mit Zuckerüberzug wird die Skaleneinteilung in Baumé-Grad bis heute benutzt.
Darüber hinaus existierten auch noch leicht abweichende Skalen:
- rationelle Baumé
- Spezifisches Gewicht = [ 144,3 / ( 144,3 - °Bé )]
- holländische Baumé
- Spezifisches Gewicht = [ 144 / ( 144 - °Bé ) ]
- amerikanische Baumé
- für Flüssigkeiten leichter 1,000 g/ml: Spezifisches Gewicht = [ 140 / ( 130 + °Bé ) ]
- für Flüssigkeiten schwerer 1,000 g/ml: Spezifisches Gewicht = [ 145 / ( 145 - °Bé ) ]