Glühverlust

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Unter Glühverlust (in %) versteht man den Anteil an organischer Substanz einer Probe nach DIN 18128 (2002). Um ihn zu bestimmen, wird die Probe bei Temperaturen von über 500 °C (bei Brennstoffen nach DIN 815 °C, bei z. B. Deponieabfällen 550 °C) in einem Muffelofen so lange geglüht, bis keine Gewichtsabnahme mehr festzustellen ist. Abkühlen lässt man die Proben in einem Exsikkator. Die Differenz zwischen der aufgegebenen Gesamtmasse und dem Glührückstand bildet den Glühverlust. Ein hoher Glühverlust deutet auf einen hohen Anteil an organischer Substanz in der Probe hin, da der enthaltene Kohlenstoff oxidiert wird und als Kohlendioxid entweicht. Der mineralische Anteil wird über den Glührückstand bestimmt.

Der Glühverlust ist unter anderem bei der Analyse von Klärschlämmen, Wirtschaftsdüngern und Abfällen von Bedeutung, wird aber auch bei zahlreichen technischen Prozessen bestimmt.

Wendet man diese Methode auf Böden an, so ist zu beachten, dass sie nur bei sandigen Böden annähernd genau ist. Untersucht man Böden, die Tone und Sesquioxide enthalten, so erhält man einen zu hohen Glühverlust, da diese bei den hohen Temperaturen Kristallwasser verlieren. In der Bodenuntersuchung wird daher für die Bestimmung der organischen Substanz Kaliumdichromat oder ein Kohlenstoffanalysator eingesetzt.

Die Temperaturen sind einzuhalten, da der Glühverlust durch eine Reihe anorganischer Inhaltsstoffe beeinflusst werden kann (z. B. Carbonate, CO2-Verlust oder durch das in Tonmineralen gebundene Wasser).

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