Fraktionierte Kristallisation (Chemie)

Fraktionierte Kristallisation (Chemie)

Die Fraktionierte Kristallisation ist ein Trennungsverfahren der Chemie, das zur Trennung von Kristallen Unterschiede in der Löslichkeit der Substanzen nutzt. Natürliches Vorbild ist unter anderem die fraktionierte Kristallisation bei der Erstarrung von Gesteins-Schmelzen.

Die Ausfällung von zwei oder mehr in einem Lösungsmittel vorliegenden Substanzen aus der Lösung geschieht mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Die Kristallisation oder Fällungsreaktion kann durch Konzentrationsänderungen, Änderungen der Temperatur oder andere Auslöser wie den Einsatz von Impfkristallen verursacht werden.

Dieser Sachverhalt wird beim chemisch-technischen Verfahren der fraktionierten Kristallisation ausgenutzt. Die zu trennende Stoffmischung wird mit einem Lösungsmittel vermischt und aufgeheizt. Bei der langsamen Abkühlung kristallisieren die Einzelstoffe nacheinander aus, so dass sie in einer geeigneten Vorrichtung in reiner Form aus der Lösung gewonnen werden können. Das Verfahren kann auch mehrmals hintereinander angewandt werden, um die Reinheit der gewonnenen Stoffe zu erhöhen.

Das Verfahren wird in der Chemietechnik nicht nur zur Gewinnung von chemisch sehr reinen Stoffen oder zur Aufbereitung von Abfall genutzt, sondern auch als chemisches Analyseverfahren eingesetzt. Beispiele sind etwa die Darstellung von Seltenen Erden[1] oder die Abtrennung einzelner Lanthanoide aus den in der Natur immer auftretenden Mischkristallen dieser Elemente.[2]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. K. Rossmanith: Reindarstellung von Neodym-Magnesium-Doppelnitrat durch fraktionierte Kristallisation. In: Monatshefte für Chemie / Chemical Monthly. 25, Nr. 6–7, Springer, Wien 1994, ISSN 0026-9247, S. 691–694 (Online-Kurzfassung, abgerufen am 7. Februar 2010).
  2. Die Trennung der Lanthanoide. In: Prof. Blumes Medienangebot. Abgerufen am 7. Februar 2010.