Fetthärtung
- Chemische Reaktion
- Lebensmitteltechnologie
Fetthärtung ist ein Verfahren, bei dem fette Öle verfestigt werden. Dabei werden durch Hydrierung die Doppelbindungen der ungesättigten Fettsäuren-Reste mit Wasserstoff – in Gegenwart geeigneter Katalysatoren (Nickel) – abgesättigt. Aus den (mehrfach) ungesättigten Fettsäureglycerinestern (z. B. in Pflanzenölen) bilden sich Glycerinester gesättigter Fettsäuren. Dabei werden Öle in feste Fette verwandelt.
Aus relativ preiswerten und leicht verfügbaren Pflanzenölen werden Produkte gewonnen, die bessere technische Eigenschaften als natürliche feste Fette wie Butter oder Schmalz aufweisen. Neben der Verfestigung (höherer Schmelzpunkt) wird eine bessere Lagerfähigkeit und ein erhöhter Rauchpunkt erreicht.
Typische Lebensmittel, bei denen gehärtete Fette verwendet werden, sind Margarine, Fette zum Frittieren, viele Kekssorten und abgepackte Kuchen, Fertiggerichte – z. B. panierter Fisch – und Brotaufstriche, wie Erdnussbutter. Gehärtete Fette werden auch zur Seifenherstellung verwendet.
Die Fetthärtung wurde 1901 von Wilhelm Normann erfunden.[1]
Gesundheitsrisiken
Bei unvollständiger Hydrierung können sich sogenannte trans-Fettsäuren als Nebenprodukt bilden, die als Mitverursacher für Herz-Kreislauferkrankungen gelten.
Außerdem bilden sich beim Hydrieren von Ölen unvermeidlich aromatische Fettsäuren[2], die in natürlichen Produkten nicht auftreten. Sie verändern die Farbe und den Geruch der gehärteten Fette. Die gesundheitlichen Risiken der aromatischen Fettsäuren sind wenig untersucht, ihre Entstehung kann durch die Prozessführung gering gehalten werden.
Literatur
Einzelnachweise
- ↑ Otto-Albrecht Neumüller (Herausgeber): Römpps Chemie Lexikon, Frankh’sche Verlagshandlung, Stuttgart, 1983, 8. Auflage, S. 1265−1270, ISBN 3-440-04513-7.
- ↑ Cyclic fatty acids: Removal of aromatic acids formed during hydrogenation