Farnesene
Farnesene | |||
Name | α-Farnesen | β-Farnesen | |
Andere Namen | (3E,6E)-3,7,11-Trimethyl- 1,3,6,10-dodecatetraen |
(6E)-7,11-Dimethyl-3-methylen- 1,6,10-dodecatrien | |
Strukturformel | |||
CAS-Nummer | 26560-14-5 (Z,E-α) | 502-60-3 18794-84-8 (trans-β) | |
502-61-4 (Isomerengemisch) | |||
PubChem | 5281516 | 5281517 | |
Summenformel | C15H24 | ||
Molare Masse | 204,36 g·mol−1 | ||
Aggregatzustand | flüssig | ||
Kurzbeschreibung | farblose Flüssigkeit[1] | ||
Dichte | 0,844 – 0,879 g·cm−3[2] | ||
Brechungsindex | 1,490 – 1.505 (bei 20 °C)[2] | ||
Schmelzpunkt | ? °C | ? °C | |
Siedepunkt | α-(Z)-Isomer: 98−102 °C (6,7 hPa)[1] | β-(Z)-Isomer: 95−107 °C (6,7 hPa)[1] | |
Löslichkeit | unlöslich in Wasser[2] | ||
Gefahrstoff- kennzeichnung |
keine Einstufung verfügbar[3] | ||
R-Sätze | nicht bekannt | ||
S-Sätze | nicht bekannt |
Die Farnesene (Betonung auf der dritten Silbe: Farnesene) gehören zu einer Stoffgruppe mit der sechs nahe verwandte Verbindungen aus der Klasse der Sesquiterpene beschrieben werden. α-Farnesen und β-Farnesen sind Isomere, mit unterschiedlicher Lage der Doppelbindung. Bei α-Farnesen handelt es sich um 3,7,11-Trimethyl-1,3,6,10-dodecatetraen, während β-Farnesen die Formel 7,11-Dimethyl-3-methylen-1,6,10-dodecatrien besitzt. Von der Alphaform existieren vier Konfigurationsisomere, die sich bezüglich der Geometrie der beiden innen liegenden Doppelbindungen unterscheiden (an den endständigen Doppelbindungen gibt es keine Möglichkeit zur Isomerie). Vom Beta-Isomer existieren zwei Isomere, die sich in der Konfiguration ihrer mittleren Doppelbindung unterscheiden.
α-Farnesen
Zwei der Konfigurationsisomere des α-Farnesens wurden als Naturstoffe isoliert.
(E,E)-α-Farnesen ist das Verbreitetere von beiden. Es findet sich beispielsweise in der Schale von Äpfeln und anderen Früchten und ist Träger des charakteristischen "Grüner-Apfel-Aromas". Oxidation durch Luft führt zu Verbindungen, die letztendlich zum Zelltod der äußeren Zellschichten der Frucht führen, wie man sie an den braunen Verfärbungen bei Druckstellen von Äpfeln beobachten kann.
(Z,E)-α-Farnesen wurde aus dem ätherischen Öl von Perilla isoliert. Beide Isomere wirken auf Insekten als Botenstoffe; sie wirken als Alarmpheromone bei Termiten[4] oder als Lockstoff beim Apfelwickler.[5]
α-Farnesen ist weiterhin der Hauptbestandteil des Gardeniaöls mit einem Anteil von etwa 65 % der flüchtigen Komponenten.[6]
Die beiden anderen Isomere sind technisch herstellbar.
β-Farnesen
Vom β-Farnesen wurde bisher ein Isomer in der Natur nachgewiesen.
Das E-Isomer ist ein Bestandteil verschiedener ätherischer Öle. Es wird von Blattläusen als Alarmpheromon freigesetzt, um andere Blattläuse zu warnen. Es konnte gezeigt werden, dass verschiedene Pflanzen wie beispielsweise einige Kartoffelarten dieses Pheromon als ein natürliches Repellent gegen Insekten verwenden.[7][8]
Das Z-Isomer wurde bisher nur künstlich dargestellt.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Thieme Chemistry (Hrsg.): RÖMPP Online - Version 3.5. Georg Thieme Verlag KG, Stuttgart 2009.
- ↑ 2,0 2,1 2,2 Datenblatt Farnesene bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 20. April 2010.
- ↑ In Bezug auf ihre Gefährlichkeit wurde die Substanz von der EU noch nicht eingestuft, eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
- ↑ Šobotník, J., Hanus, R., Kalinová, B., Piskorski, R., Cvačka, J., Bourguignon, T., Roisin, Y.: (E,E)-α-Farnesene, an Alarm Pheromone of the Termite Prorhinotermes canalifrons. In: Journal of Chemical Ecology. 34, April 2008, S. 478–486.
- ↑ Hern, A. & Dorn, S.: Sexual dimorphism in the olfactory orientation of adult Cydia pomonella in response to alpha-farnesene. In: Entomologia Experimentalis et Applicata. 92, Juli 1999, S. 63–72.
- ↑ Shau-Chun Wang, Ting-Yu Tseng, Chih-Min Huanga, Tung-Hu: Gardenia herbal active constituents: applicable separation procedures. In: Journal of Chromatography B. 812, 5. Dezember 2004, S. 193–202.
- ↑ Gibson, R. W. & Pickett, J. A.: Wild potato repels aphids by release of aphid alarm pheromone. In: Nature. 302, 14. April 1983, S. 608–609.
- ↑ Avé, D. A., Gregory, P., Tingey, W. M.: Aphid repellent sesquiterpenes in glandular trichomes of Solanum berthaultii and S. tuberosum. In: Entomologia Experimentalis et Applicata. 44, Juli 1987, S. 131–138.