Ewaldkugel
Mit Hilfe der Ewald-Kugel (benannt nach Paul Peter Ewald) lässt sich die Bragg-Bedingung für konstruktive Interferenz bei der Streuung an einem Kristall anschaulich darstellen. Die Konstruktion verknüpft dabei den realen und den reziproken Raum. Im Folgenden wird die kristallographische Definition des reziproken Gitters verwendet (
Die Kugel wird wie folgt konstruiert (vgl. die Abbildung):
Im Zentrum der Ewaldkugel liegt der Ursprung des Realraums, in dem sich der zu messende Kristall befindet (im Bild grün gezeichnet). Der Radius der Ewaldkugel beträgt 1/λ, wobei λ die Wellenlänge des Röntgenstrahls ist. Daher liegen alle Wellenvektoren
- (ein Vektor des reziproken Gitters).
Dies ist die Bragg-Bedingung. Genau in diesem Fall findet also Braggstreuung in Richtung von
Diese Konstruktion dient zur Veranschaulichung vieler Messverfahren in der Kristallographie.
Aus ihr wird zum Beispiel ersichtlich, dass nur die Punkte des reziproken Gitters, die in einer Entfernung kleiner
Siehe auch
Literatur
- P. P. Ewald: Zur Theorie der Interferenzen der Röntgentstrahlen in Kristallen. In: Physik. Z. 14, 1913, S. 465-472.
- Martin J. Buerger: Kristallographie. 1 Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 1977, ISBN 3-11-004286-x.