Eugen Bamberger
Eugen Bamberger, (* 19. Juli 1857 in Berlin; † 10. Dezember 1932 in Ponte Tresa, Schweiz) war ein deutscher Chemiker, der die nach ihm benannte Bamberger-Umlagerung entdeckte.
Leben
Bamberger studierte ab 1875 an der medizinischen Fakultät der Berliner Universität, wechselte aber bald an die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und studierte Naturwissenschaften. Von 1876 bis 1880 studierte er Chemie in Berlin, wo er 1880 promovierte und anschließend in Charlottenburg bei Karl Friedrich Rammelsberg und seit 1883 in München bei Adolf von Baeyer, wo er Assistentenstellen innehatte. Er habilitierte sich 1891 und wurde außerordentlicher Professor an der Ludwig-Maximilians-Universität München. 1893 wurde er als Professor für allgemeine Chemie an das Polytechnikum (die heutige ETH) in Zürich berufen, wo er eine rege Forscher- und Lehrtätigkeit entfaltete.[1] Ein tückisches Nervenleiden, das neben starken Kopfschmerzen auch den Gebrauch des rechten Armes einschränkte, zwang ihn 1905 den Lehrstuhl aufzugeben, er setzte aber die Forschungsarbeit mit Einschränkungen fort. In einem kleinen Labor führte er mit Hilfe eines Privatassistenten seine wissenschaftliche Arbeit fort. Als selbst diese eingeschränkte wissenschaftliche Arbeit unmöglich wurde, zog sich Bamberger mehr und mehr ins Tessin zurück, wo er 1932 in Ponte Tresa starb.
Bamberger war seit 1888 verheiratet mit Karoline Rosalie Marie Sertorius.[2]
Bambergers Forschungen zur chemischen Reaktion
Bamberger hat etwa 430 wissenschaftliche Abhandlungen veröffentlicht. Sein Hauptinteresse galt dem chemischen Vorgang an sich, dem Reaktionsmechanismus komplizierter Umsetzungen und ihre Zerlegung in einzelne Phasen. So wurde eine chemische Reaktion nach ihm benannt: unter der Bamberger-Umlagerung versteht man eine chemische Reaktion, die der Synthese von para-Hydroxyanilin-Derivaten aus Phenylhydroxylamin-Derivaten in Gegenwart starker wässriger Säuren dient.
Literatur
- Dictionary of Scientific Biography, vol. 1 (1970), S. 426 (mit Bibliografie)
- Pötsch/Fischer/Müller: Lexikon bedeutender Chemiker, Verlag H. Deutsch, 1989, S.26
Einzelnachweise
- ↑ Winfried R. Pötsch, Annelore Fischer und Wolfgang Müller unter Mitarbeit von Heinz Cassenbaum: Lexikon bedeutender Chemiker, VEB Bibliographisches Institut Leipzig, 1988, S. 26, ISBN 3-323-00185-0.
- ↑ Bamberger, Eugen im Historischen Lexikon der Schweiz
Weblinks
- Portrait Bambergers zum 150. Geburtstag auf der ETH-Website
- Schulratsprotokolle Online: Die digitalisierten Schulratsprotokolle geben Auskunft über Bambergers Anstellung und Tätigkeit an der ETH
- Bamberger, Eugen im Historischen Lexikon der Schweiz
Personendaten | |
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NAME | Bamberger, Eugen |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Chemiker |
GEBURTSDATUM | 19. Juli 1857 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 10. Dezember 1932 |
STERBEORT | Ponte Tresa |