Eitelit
Eitelit | |
Chemische Formel |
Na2Mg[CO3]2[1] |
Mineralklasse | Carbonate und Nitrate (ehemals Carbonate, Nitrate und Borate) 5.AC.05 (8. Auflage: V/B.05) nach Strunz |
Kristallsystem | trigonal |
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin | trigonal-rhomboedrisch; 3[2] |
Farbe | Farblos, Weiß |
Strichfarbe | Weiß |
Mohshärte | 3,5 |
Dichte (g/cm3) | gemessen: 2,737 ; berechnet: 2,732[3] |
Glanz | Glasglanz |
Transparenz | durchsichtig |
Bruch | |
Spaltbarkeit | sehr vollkommen nach {0001} |
Habitus | |
Häufige Kristallflächen | {1011}, {0112}, {0001}[3] |
Kristalloptik | |
Brechungsindex | nω = 1,605 nε = 1,450[4] |
Doppelbrechung (optischer Charakter) |
δ = 0,155[4] ; einachsig negativ |
Eitelit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Carbonate und Nitrate“. Es kristallisiert im trigonalen Kristallsystem mit der Zusammensetzung Na2Mg[CO3]2[1], ist also chemisch gesehen ein Natrium-Magnesium-Carbonat.
Eitelit entwickelt meist durchsichtige Kristalle von unvollendet rhomboedrischer oder pseudo-oktaedrischer Form bis etwa 17 mm Größe. Auf den Oberflächen der farblosen bis weißen Kristalle zeigt sich ein glasähnlicher Glanz.
Etymologie und Geschichte
Erstmals entdeckt wurde Eitelit in der Green-River-Formation, etwa 2800 Fuß tief in den Aushüben des Schachtes „Carter Oil Company Poulson No. 1“[5] im Duchesne County im US-Bundesstaat Utah und beschrieben 1954 durch C. Milton, J. M. Axelrod und F. S. Grimaldi, die das Mineral nach dem Direktor des Instituts für Silikatforschung der Universität von Toledo (Ohio, USA) Wilhelm Hermann Julius Eitel (1891–1979) benannten.
Klassifikation
In der mittlerweile veralteten, aber noch gebräuchlichen 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte Eitelit noch zur gemeinsamen Mineralklasse der „Carbonate, Nitrate und Borate“ und dort zur Abteilung der „Wasserfreien Carbonate ohne fremde Anionen“, wo er zusammen mit Bütschliit, Fairchildit, Gregoryit, Juangodoyit, Nyerereit, Shortit und Zemkorit die eigenständige Gruppe V/B.05 bildete.
Die seit 2001 gültige und von der International Mineralogical Association (IMA) verwendete 9. Auflage der Strunz'schen Mineralsystematik ordnet den Eitelit in die Klasse der „Carbonate und Nitrate“ (die Borate bilden hier eine eigene Klasse) und dort in die Abteilung der „Carbonate ohne weitere Anionen, ohne H2O“ ein. Diese Abteilung ist allerdings weiter unterteilt nach der Gruppenzugehörigkeit der beteiligten Metalle, so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung „Alkali- und Erdalkali-Carbonate“ zu finden ist, wo es als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 5.AC.05 bildet.
Die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Eitelit wie die veraltete 8. Auflage der Strunz'schen Mineralsystematik in die gemeinsame Klasse der „Carbonate, Nitrate und Borate“ und dort in die Abteilung der „Wasserfreien Carbonate“ ein. Hier ist er als einziges Mitglied in der unbenannten Gruppe 14.03.02 innerhalb der Unterabteilung der „Wasserfreien Carbonate mit zusammengesetzter Formel A2+B2+(CO3)2“ zu finden.
Bildung und Fundorte
Eitelit bildet sich in dolomitischem Schiefer und in bituminösem Mergel. Begleitminerale sind unter anderem Krokydolith, Leukosphenit, Nahcolith, Northupit, Reedmergnerit, Searlesit, Shortit und Trona.
Als seltene Mineralbildung konnte Eitelit bisher (Stand: 2011) nur an wenigen Fundorten nachgewiesen werden. Als bekannt gelten etwa neun Fundorte.[4] Neben seiner Typlokalität „Carter Oil Company Poulson No. 1“ und der Green River Formation trat das Mineral in den USA noch im Indian Canyon sowie in den Schächten „Joseph Smith No. 1“, „Mapco Shrine Hospital No. 1“ und „Marine Minerals No. 2“ im Duchesne County (Utah) auf.
Des Weiteren konnte Eitelit noch in den Tombstone Mountains im kanadischen Yukon Territorium, in den Chibinen auf der russischen Halbinsel Kola sowie am Darai-Pioz Gletscher im Alai-Gebirge von Tadschikistan.
Kristallstruktur
Eitelit kristallisiert trigonal in der Raumgruppe R3 (Raumgruppen-Nr. 148) mit den Gitterparametern a = 4,94 Å und c = 16,41 Å sowie 3 Formeleinheiten pro Elementarzelle.[1]
Siehe auch
Literatur
- Friedrich Klockmann, Paul Ramdohr, Hugo Strunz (Hrsg.): Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie. 16. Auflage. Enke, Stuttgart 1978 (Erstausgabe: 1891), ISBN 3-432-82986-8, S. 577.
- Adolf Pabst: The Crystallography and Structure of Eitelite, Na2Mg(CO3)2, in: American Mineralogist, Band 58, S. 211-217, 1973 (PDF 795,6 kB)
Weblinks
- Mineralienatlas:Eitelit (Wiki)
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Hugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. 9. Auflage. E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S. 290.
- ↑ Webmineral - Eitelite
- ↑ 3,0 3,1 John W. Anthony, Richard A. Bideaux, Kenneth W. Bladh, Monte C. Nichols: Eitelite, in: Handbook of Mineralogy, Mineralogical Society of America, 2001 (PDF 65,8 kB)
- ↑ 4,0 4,1 4,2 Mindat - Eitelite
- ↑ Adolf Pabst: The Crystallography and Structure of Eitelite, Na2Mg(CO3)2, in: American Mineralogist, Band 58, S. 211-217, 1973 (PDF 795,6 kB)