Bromate

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Das Bromatanion
Kalottenmodell des Bromatanions

Als Bromate bezeichnet man in der Chemie die Salze und Ester der Bromsäure HBrO3 mit dem Anion BrO3-. Das Brom hat in diesen Verbindungen die Oxidationsstufe +V.

Sie entstehen durch Disproportionierung von Brom in heißen Laugen (50–80 °C) oder durch Oxidation heißer alkalischer Bromidlösungen mit Chlor:

$ \mathrm {3\ Br_{2}\ +\ 6\ OH^{-}\longrightarrow \ BrO_{3}^{-}\ +\ 5\ Br^{-}\ +\ 3H_{2}O} $
$ \mathrm {Br^{-}\ +\ 3\ Cl_{2}\ +\ 6\ OH^{-}\longrightarrow \ BrO_{3}^{-}\ +\ 6\ Cl^{-}\ +\ 3\ H_{2}O} $

Ähnlich wie Chlorate oder Iodate sind die Bromate starke Oxidationsmittel. Diese Eigenschaft wird in der Bromatometrie, einer Redox-Titration, ausgenutzt.

Bromate können in der Trinkwasseraufbereitung bei der Oxidation von bromidhaltigen Wässern mit Ozon entstehen. Da Bromate Kanzerogene sind, ist diese Reaktion unerwünscht und es gibt einen Grenzwert in der Trinkwasserverordnung. Die Dosierung von Ozon kann dadurch limitiert werden. Bei Verwendung von Chlor und Chlordioxid[1] zur Trinkwasserdesinfektion bildet sich kein Bromat, es können sich jedoch durch Chlorierung von im Wasser vorhandenem organischem Material chlorierte Kohlenwasserstoffe bilden.

Einzelnachweise

  1. M. Belluati, E. Danesi, G. Petrucci, M. Rosellini: Chlorine dioxide disinfection technology to avoid bromate formation in desalinated seawater in potable waterworks. In: Desalination. The international journal on the science and technology of water desalting, Bd. 203 (2007), Heft 1-3, S. 312-318, ISSN 0011-09164.

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