Brent (Öl)
Brent ist die für Europa wichtigste Rohölsorte. (Gehandelt wird eigentlich Brent Blend, ein Mix aus hauptsächlich den Feldern Brent und Ninian.) Brent ist leichtes (viele niedrigsiedende und damit wertvollere Bestandteile), „süßes“ (niedriger Schwefelgehalt) Rohöl. Es stammt aus der Nordsee zwischen den Shetlandinseln und Norwegen. Von dort gelangt es über eine Unterwasserpipeline zum Ölterminal Sullom Voe auf Mainland, Shetland (ebenso wie das Öl vom Ninian-Feld) und wird per Tanker weiter transportiert. Bevor die Pipeline und das Ölterminal fertiggestellt waren, wurde das Öl in der Nordsee von Verladeinseln wie der Brent Spar auf Tanker verladen. Gehandelt wird es in London an der Warenterminbörse ICE Futures (früher „International Petroleum Exchange“).
Die beiden Ölfelder Brent und Ninian haben ihr Fördermaximum (Peak Oil) inzwischen überschritten. Daher setzt sich die Sorte heute aus dem Öl von vier Feldern (Brent, Forties, Oseberg und Ekofisk) zusammen, da das Brent-Ölfeld selbst nur noch etwa 170000 Barrel pro Tag produziert[1], was bei einem weltweiten Verbrauch von derzeit ca. 87 Mio. Barrel täglich nur etwa 0,2 % entspricht. Das Feld Brent grenzt im Osten an das norwegische Statfjord-Feld, zwischen beiden Feldern gibt es eine Übergabe-Pipeline.
Das Ölfeld Brent wird von den Firmen Shell UK Ltd. und Esso Exploration & Production UK Ltd. erschlossen, entdeckt wurde es im Jahr 1971, gefördert wird seit 1976, im Teilfeld „Brent South“ seit August 1992. Gefördert wurden beispielsweise im Jahr 1999 4.530.000 Tonnen, im Jahr 2000 3.533.000 Tonnen.
Die für Amerika wichtigste Ölsorte ist West Texas Intermediate (WTI), in Asien beherrscht Dubai Fateh den Markt. Weitere Referenzölsorten sind Light Sweet Crude, Leona, Tijuana, Alaska North Slope, Zuetina oder Urals.