Borealis

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Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem Kunststoffhersteller Borealis AG. Für weitere Bedeutungen siehe Borealis (Begriffsklärung).
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Borealis AG
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Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 1994
Sitz Wien, Österreich
Leitung Mark Garrett, CEO
Mitarbeiter 5.100 (2010)
Umsatz 6,269 Milliarden EUR (2010)
Branche Kunststoffe und Basischemikalien
Website www.borealisgroup.com

Der Kunststoffhersteller Borealis AG mit Sitz in Wien gehört als zweitgrößter Hersteller von Polyolefinen in Europa zu den Marktführern in der Petrochemie.

Unternehmen

Borealis AG ist ein weltweit tätiger Anbieter von Polyethylen (PE) und Polypropylen (PP) in den Bereichen der Infrastruktur (Rohrsysteme, Energie- und Kommunikationskabel), Automobile, hochwertigen Verpackungen und Basischemikalien. Die von Borealis produzierten Kunststoffe werden später zu Produkten, wie etwa Lebensmittelverpackungen, medizinischen Utensilien, Windeln, Energie- und Telekommunikationskabel, Autoteilen sowie sanitären Rohrsystemen verarbeitet.

2010 konnte die Borealis AG einen Umsatz von 6,269 Milliarden Euro machen, die Anzahl der Beschäftigen betrug 5.100; 2011 wurde mit 5.300 Mitarbeitern ein Nettogewinn von 507 Millionen Euro erwirtschaftet. Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich in Wien. Das Hauptgeschäft findet primär in Europa statt, Industrieanlagen befinden sich in Österreich, Deutschland, Belgien, Finnland, Schweden, Italien, Brasilien und der USA. Zusätzlich befinden sich zwei Innovationszentren in Schweden und Finnland, sowie das European Innovation Headquarters in Linz, Österreich.

Zu dem aus Polyolefinen bestehenden Kerngeschäft produziert und vermarktet Borealis diverse Basischemikalien wie Phenol, Ethylen und Aceton. Mit der Übernahme der Agrolinz Melamine International (AMI) im Jahr 2007 wurde das Produktportfolio auf Melamine und Pflanzennährstoffe erweitert.

Geschichte des Unternehmens

Borealis wurde 1994 durch die Zusammenlegung des Petrochemiegeschäfts von Neste Oil (Finnland) und Statoil (Norwegen) in Kopenhagen gegründet. Der Name (vgl. Boreal, Boreas) nimmt deutlich Bezug auf Nordeuropa.

1998 wurde die OMV-Petrochemiesparte PCD in Borealis eingebracht; OMV und IPIC übernahmen dabei den 50 %-Anteil an Borealis von Neste Oil. 2005 stieg auch Statoil aus Borealis aus. Der Firmensitz wurde im Juni 2006 von Kopenhagen nach Wien verlegt.

Borealis gehört zu 64 % der International Petroleum Investment Company (IPIC) aus Abu Dhabi und zu 36 % dem österreichischen Energiekonzern OMV.

Kerngeschäft

Infrastruktur

Rohrsysteme

Die Anwendungen umfassen Kunststoffrohre für die Wasser und Gasversorgung, Abwasserbeseitigung, chemische und industrielle Projekte, Wasser- und Heizungsinstallationen, sowie Exploration und Transport von Öl und Gas.

Strom- und Übertragungskabel

Die Systemlösungen finden breite Anwendung bei Niedrig-, Mittel- und Starkstromleitungen und -verteilern, bei Datenübertragungskabeln sowie elektrischen Leitungen in Gebäuden und Automobilen.

Automobile

Borealis liefert diverse Systemlösungen auf Basis von Kunststoffen an die Automobilindustrie, wo sie bei Armaturbrettern, Türinnenverkleidungen, Fronten, Belüftungssystemen, Stoßfängern und Unterbodenschutz Anwendung finden.

Hochwertige Verpackungen

Die Anwendungen reichen hier von der Gesundheitspflege über Kurier- und Postsäcke, Lebensmittelverpackungen, biegsame und starre Transportverpackungen, Flaschen, Kisten, Schachteln, Tablette, große Behältnisse bis hin zu Paletten.

Basischemikalien

Rohstoffe und Olefine

Borealis bezieht die Basis-Rohstoffe (z. B.: Naphtha, Butan, Propan und Ethan) aus der Öl- und Gasindustrie und wandelt sie in ihren Olefinanlagen in Ethylen und Propylen um.

Phenol und Aromaten

Phenol, Benzol, Cumol, sowie Aceton werden hauptsächlich an die Klebstoff-, Faser-, Epoxiharz und Polycarbonatindustrie verkauft. Phenol wird bei Herstellung von Haftvermittlern, Baumaterialien, Teppichen, CDs, DVDs, Mobiltelefonen und Haushaltsgeräten eingesetzt.

Melamin und Pflanzennährstoffe

Melamin wird an den Produktionsstandorten in Piesteritz, Deutschland und Linz, Österreich produziert, wo auch die Pflanzennährstoffe hergestellt werden. Zu den Melaminprodukten zählen Beschichtungen, Betonverflüssiger, Compounds für Haushaltswaren, Harzlacke, Bindemittel für Faserplatten, Spezialharze für die Textil- und Papierveredelung, sowie Flammhemmer. Derzeit ist Borealis in Europa Marktführer bei Melamin und ein führender Lieferant von Pflanzennährstoffen für die gesamte Donauregion, zum Februar 2012 wurde der französische Düngemittelhersteller PEC-Rhin übernommen.

Borstar® Technologie

Borealis Borstar® beruht auf einer Prozess- und Katalysatorentechnolgie und wird zur Produktion qualitativ hochwertiger Produkte im Bereich Polyethylen (PE) sowie Polypropylen (PP)genutzt. Diese Methode liegt im Fokus der Innovationspolitik des Unternehmens - die Einführung von Borstar® 2G stellt eine Weiterentwicklung der unternehmenseigenen Technologie dar.

Borouge

Gemeinsam mit der Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC) gründete Borealis das Joint Venture Borouge. Borouge fungiert dabei als Exklusivanbieter des gesamten Borealis-Produktsortiments in Asien und dem Mittleren Osten dar.

In der Industrieanlage Ruwais, Abu Dhabi, die im Oktober 2002 eröffnet wurde, werden Borstar-Polyethylen-Produkte für die Infrastruktur, Automobilindustrie und hochwertige Verpackungsmaterialien hergestellt. Die Anlage Borouge 1 betreibt Cracker mit einem Output von 600.000 Tonnen pro Jahr sowie zwei Borstar-Polyethylen-Anlagen mit einem jährlichen Produktionsvolumen von 600.000 Tonnen.

Im Jahr 2010 konnte mittels des Projekts Borouge 2 die Polyolefin-Produktionskapazität am Ruwais-Gelände verdreifacht werden. Die Investition von 4,5 Milliarden US-Dollar in einen zusätzlichen Cracker, eine dritte Polyethylen-Anlage und zwei neuen Polypropylen-Einheiten führte zu einer Output-Steigerung auf insgesamt 2 Millionen Tonnen pro Jahr.

Die Vorbereitungen für eine weitere strategische Investition im Bereich Polyolefin bis 2013 hat bereits begonnen. Mit Borouge 3 wird die jährliche Kapazität in Ruwais um weitere 2,5 Millionen Tonnen erweitert. Zusätzliche Investitionen in China und Singapur sollen den rasch wachsenden asiatischen Markt unterstützen.

Weblinks

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