Bassanit
Bassanit | |
Weiße, radialstrahlige Bassanitkristalle aus Kimba, Eyre-Halbinsel, South Australia | |
Chemische Formel |
Ca[SO4] • 0,5 H2O |
Mineralklasse | Sulfate (Selenate, Tellurate, Chromate, Molybdate, Wolframate) 7.CD.45 (8. Auflage: VI/C.22) nach Strunz 29.06.01.01 nach Dana |
Kristallsystem | monoklin (pseudohexagonal) |
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin | monoklin-sphenoidisch $ \ 2 $ [1] |
Farbe | weiß |
Strichfarbe | weiß |
Mohshärte | bisher nicht ermittelt |
Dichte (g/cm3) | 2,69 bis 2,76 [1] |
Glanz | |
Transparenz | durchsichtig bis durchscheinend |
Bruch | |
Spaltbarkeit | |
Habitus | |
Kristalloptik | |
Brechungsindex | α = 1,550 bis 1,559 ; β = 1,560 ; γ = 1,577 bis 1,584 [1] |
Doppelbrechung (optischer Charakter) |
; zweiachsig positiv |
Optischer Achsenwinkel | 2V = 10° bis 15° [1] |
Bassanit, chemisch Calciumsulfat, auch als Halbhydrat oder Hemihydrat, bekannt (nicht zu verwechseln mit dem magmatischen Gestein Basanit), ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfate (Selenate, Tellurate, Chromate, Molybdate, Wolframate). Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Ca[SO4] • 0,5 H2O und entwickelt überwiegend massige Mineral-Aggregate, selten auch nadelförmige, parallel ausgerichtete Kristalle von 0,1 Millimeter Länge.
Etymologie und Geschichte
Erstmals beschrieben wurde Bassanit 1910 durch den italienischen Mineralogen Ferruccio Zambonini (1890-1932)[2], der das Mineral zu Ehren von Professor Francesco Bassani (Universität Neapel) nach diesem benannte. [3]
Klassifikation
In der alten (8. Auflage) und neuen Systematik der Minerale nach Strunz (9. Auflage) gehört der Bassanit zur Abteilung der „Wasserhaltigen Sulfate ohne fremde Anionen“. Die überarbeitete 9. Auflage unterteilt diese Abteilung allerdings jetzt präziser nach der Größe der beteiligten Kationen und das Mineral ist entsprechend in der Unterabteilung „D. Mit ausschließlich großen Kationen“ zu finden
Die im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Bassanit in die Abteilung der „Hydratisierten Säuren und Sulfate mit der allgemeinen Formel AXO4 • x(H2O)“
Bildung und Fundorte
Bassanit ist ein Umwandlungsprodukt von Gips und findet sich in Leucit- oder Tephrit-Blöcken entweder in der Nähe von Fumarolen oder in ausgetrockneten Teich- und Seebecken.
Bisher wurden knapp 40 Fundorte für Bassanit vor allem in den Vereinigten Staaten und Europa registriert (Stand: 2009)[3].
Europäische Fundorte sind unter anderem Ronneburg (Thüringen) in Deutschland; Dorset in Großbritannien; Kampanien und die Toskana in Italien; Abtenau, Golling an der Salzach und Pöttsching in Österreich; Kattowitz in Polen; Kamtschatka in Russland; Kanton Tessin in der Schweiz; Banská Bystrica und Prešov in der Slowakei; Böhmen und Mähren in Tschechien; die Halbinsel Krim in der Ukraine; sowie die Komitate Fejér und Veszprém von Ungarn.
US-amerikanische Fundorte sind unter anderem La Paz County und Pima County in Arizona; Fresno County, Inyo County und San Bernardino County in Kalifornien; Franklin County in Massachusetts; Elko County in Nevada; Sussex County in New Jersey; Otero County in New Mexico; sowie Duchesne County in Utah.
Synthetische Herstellung
Bassanit entsteht durch Erhitzen aus Gips. Bei weiterem Erhitzen wird aus Bassanit schließlich Anhydrit. Dem Bassanit ist also das Kristallwasser nicht zur Gänze entzogen (Halbhydrat oder Hemihydrat), wogegen Anhydrit über kein Kristallwasser verfügt. Mit Wasser vermengt, erhärtet Bassanit unter Wärmeabgabe rasch wieder zu Gips.
Siehe auch: Chemische Kühlung
Kristallstruktur
Bassanit kristallisiert monoklin in der Raumgruppe I2 mit den Gitterparametern a = 12,04; b = 6,93; c = 12,67 und β = 90,27°[4] sowie 12 Formeleinheiten pro Elementarzelle[1].
Verwendung
Bassanit ist im Handel als Elektrikergips erhältlich.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 handbookofmineralogy.org - Mineraldatenblatt Bassanite (englisch, PDF 65,8 kB)
- ↑ Centro Musei delle Scienze Naturali - Ferruccio Zambonini (italienisch)
- ↑ 3,0 3,1 Mindat - Bassanite (englisch)
- ↑ American Mineralogist Crystal Structure Database - Bassanite (englisch, 2001)
Literatur
- Paul Ramdohr, Hugo Strunz: Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie. 16. Auflage. Ferdinand Enke Verlag, Stuttgart 1978 / 1980 (Nachdruck), ISBN 3-432-82986-8, S. 614.
Weblinks
- Mineralienatlas:Bassanit (Wiki)