Antimon(III)-fluorid

Antimon(III)-fluorid

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Strukturformel
Strukturformel von Antimontrifluorid
Allgemeines
Name Antimon(III)-fluorid
Andere Namen

Antimontrifluorid

Summenformel SbF3
CAS-Nummer 7783-56-4
PubChem 24554
Kurzbeschreibung

zerfließliche, weiße Kristalle[1]

Eigenschaften
Molare Masse 178,76 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

4,38 g·cm−3 (20,9 °C)[1]

Schmelzpunkt

292 °C[1]

Siedepunkt

376 °C[1]

Löslichkeit

4430 g·l−1 (20 °C)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [1]
06 – Giftig oder sehr giftig 09 – Umweltgefährlich

Gefahr

H- und P-Sätze H: 301-311-331-411
P: 261-​273-​280-​301+310-​311 [1]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [2][3]
Giftig Umweltgefährlich
Giftig Umwelt-
gefährlich
(T) (N)
R- und S-Sätze R: 23/24/25-51/53
S: 7-26-45-61
MAK

aufgehoben, da cancerogen[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

Antimon(III)-fluorid ist ein Fluorid des Antimons. Es liegt bei Raumtemperatur als farblose bis leicht gräuliche Kristalle mit stechendem Geruch vor.

Gewinnung und Darstellung

Antimontrifluorid lässt sich durch Reaktion von wasserfreiem Fluorwasserstoff mit Antimontrioxid herstellen. Hierbei entsteht Antimon(III)-fluorid und Wasser.

$ \mathrm {Sb_{2}O_{3}+6HF\longrightarrow \ 2SbF_{3}+3\ H_{2}O} $

Eigenschaften

Physikalische Eigenschaften

Antimon(III)-fluorid autodissoziert zu Antimondifluorid- und Antimontetrafluridionen.

$ \mathrm {2\ SbF_{3}\rightleftharpoons \ SbF_{2}^{+}+\ SbF_{4}^{-}} $

Dadurch leitet geschmolzenes Antimontrifluorid auch elektrischen Strom. Die Antimodifluoridionen werden von Antimon(III)-fluorid-Molekülen stabilisiert.

Chemische Eigenschaften

Antimon(III)-fluorid ist eine starke Lewis-Säure aber eine verhältnismäßig schwache Lewis-Base. Mit Donorfluoriden bildet es Fluorokomplexe.

Verwendung

Antimon(III)-fluorid wird als mäßig aktives Fluorierungsmittel, bevorzugt für niedrig schmelzende Fluoride, verwendet. Diese lassen sich anschließend vom überschüssigen Antimon(III)-fluorid abdestillieren. Außerdem dient es als Beizmittel zum Färben und wird bei der Herstellung von Keramik verwendet.

Sicherheitshinweise

Antimon(III)-fluorid ist für den Menschen giftig. Einatmen von Antimon(III)-fluorid kann zu chemischer Lungenentzündung und Lungenödem führen. Der direkte Kontakt kann zu starken Schädigungen der Haut, der Gewebe der Schleimhäute sowie der Atemwege und der Augen führen.

Literatur

  • A.F. Holleman, E. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 101. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 1995. ISBN 3-11-012641-9.
  • G.H. Aylward, T.J.V. Findlay: Datensammlung Chemie in SI-Einheiten. 3. Auflage. Wiley-VCH, 1999, ISBN 3-527-29468-6.
  • Autorenteam: RÖMPP CD 2006. Georg Thieme Verlag, Stuttgart/New York 2006. ISBN 3-131-43321-3.
  • G. Brauer (Hrsg.), Handbook of Preparative Inorganic Chemistry 2nd ed., vol. 1, Academic Press 1963, S. 199.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 Eintrag zu Antimon(III)-fluorid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 26. Januar 2013 (JavaScript erforderlich).
  2. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
  3. Datenblatt Antimony(III) fluoride bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 26. Januar 2013.