Anne-Marie Staub

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Anne-Marie Staub (* 1914 in Paris) ist eine französische Biochemikerin.

Leben

Staub stammte aus einer Familie, die mit Louis Pasteur verbunden war. Ihr Großvater war 1882 Trauzeuge von Pasteur und ihr Vater arbeitete am Institut Pasteur, wo auch Staub 1936 begann und 1939 in der Gruppe von Daniel Bovet promoviert wurde. Anne-Marie Staub gehörte in dieser Zeit bei Bovet am Institut Pasteur zu der Gruppe im Labor von Ernest Fourneau, die die ersten Antihistaminika entwickelte, und dies war auch Gegenstand ihrer Dissertation.[1] Ihr Wirkstoff F 929 war allerdings toxisch, und erst Bernard Halpern entwickelte ab 1942 bei Rhône-Poulenc die ersten therapeutisch einsetzbaren Antihistaminika bei Rhône-Poulenc. Zu dieser Zeit wandte sie sich anderen Themen zu (Bovet war 1939 in seine Schweizer Heimat gegangen) und war im Labor ihres Vaters, der Impfstoffe für Tiere entwickelte.

1953 gelang ihr die Isolierung von Glucagon, eines Hormons der Bauchspeicheldrüse, das den Blutzuckerspiegel erhöht und dessen Existenz 1923 von Kimball und Merlin vermutet worden war.

In den 1960er Jahren forschte sie über Endotoxin-Antigene, die zu den Lipo-Polysacchariden zählen. Sie charakterisierte verschiedene dieser Antigene immunchemisch, unter anderem Tyvelose (von Salomonella typhi).

1969 erhielt sie den Paul-Ehrlich-und-Ludwig-Darmstaedter-Preis.

Schriften

  • mit Marcel Raynaud Cours d´immunologie générale et de sérologie de l´Institut Pasteur, 5. Auflage, Paris 1967

Literatur

Renate Strohmeier Lexikon der Naturwissenschaftlerinnen und naturkundigen Frauen Europas, 1998, S. 261

Weblinks

Einzelnachweise

  1. A.-M. Staub, D. Bovet Action protectrice des éthers phénoliques au cours de l'intoxication histaminique, C. r. séances Soc. biol., Band 124, 1937, S. 547-549, A.-M. Staub, D. Bovet Action de la thymoxyéthyldiéthylamine (929 F) et des éthers phénoliques sur le choc anaphylactique du cobaye, C. r. séances Soc. biol., 1937, Band 125, S. 818-823. A.-M. Staub Recherches sur quelques bases synthétiques antagonistes de l'histamine, Ann. Inst. Pasteur, Band 63, 1939, S. 400–436.

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