Anellierung

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Anellierung. Obere Reihe: Thiophen (links) und das durch Anellierung davon abgeleitete Benzo[b]thiophen. Untere Reihe: Cyclohexan (links) und das durch Anellierung daraus abgeleitete Dekalin.

Anellierung (von lateinisch: anellus = kleiner Ring) ist in der Chemie die Bezeichnung für die Anfügung eines weiteren Ringes an einen oder mehrere schon vorhandene Ringe eines cyclischen Moleküls.[1] Dabei sind mindestens zwei Ringglieder (meist Kohlenstoffatome) gleichzeitig Bestandteil zweier Ringe. Im Unterschied dazu enthalten Spiroverbindungen ebenfalls mindestens zwei Ringe bei denen jedoch nur ein Ringglied (meist ein Kohlenstoffatom) gleichzeitig Bestandteil zweier Ringe ist.

Zu den Anellierungs-Reaktionen zählen unter anderem Cyclisierungen, Cycloadditionen – [2+2]-Cycloadditionen und die Diels-Alder-Reaktion –, Kondensationen mit Maleinsäureanhydrid und die Robinson-Reaktion.

Anellierte Ringsysteme werden oft auch kondensierte Ringsysteme genannt.[2]

Die Schreibweisen „Annelierung“ und „Annellierung“ sind falsch, aber häufig anzutreffen.

Literatur

  • Heinz G. O. Becker, Werner Berger, Günter Domschke, Egon Fanghänel, Jürgen Faust, Mechthild Fischer, Fritjof Gentz, Karl Gewald, Reiner Gluch, Roland Mayer, Klaus Müller, Dietrich Pavel, Hermann Schmidt, Karl Schollberg, Klaus Schwetlick, Erika Seiler und Günter Zeppenfeld: Organikum, Johann Ambrosius Barth Verlag, 1993, 19. Auflage, ISBN 3-335-00343-8.

Einzelnachweise

  1. Otto-Albrecht Neumüller (Herausgeber): Römpps Chemie Lexikon, Frank'sche Verlagshandlung, Stuttgart, 1983, 8. Auflage, S. 205−206, ISBN 3-440-04513-7.
  2. Brockhaus ABC Chemie, VEB F. A. Brockhaus Verlag Leipzig 1965, Seite 85.

Weblinks

Wiktionary Wiktionary: Anellierung – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wiktionary Wiktionary: anellieren – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

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