Alanin-Aminotransferase

Alanin-Aminotransferase

Alanin-Aminotransferase

Alanin-Aminotransferase

Bändermodell der menschlichen ALAT2 (Monomer, seitlich/frontal), Pyridoxalphosphat als Kalotten, nach PDB 3IHJ
Eigenschaften des menschlichen Proteins
Masse/Länge Primärstruktur 495 Aminosäuren
Sekundär- bis Quartärstruktur Homodimer
Kofaktor Pyridoxalphosphat
Bezeichner
Gen-Namen GPT; ALAT; ALT
Externe IDs OMIM: 138200 UniProt: P24298 CAS-Nummer: 9000-86-6
Enzymklassifikation
EC, Kategorie 2.6.1.2 Transaminase
Reaktionsart Aminierung
Substrat L-Alanin + α-Ketoglutarat
Produkte Pyruvat + L-Glutamat
Vorkommen
Homologie-Familie Aminotransferase I/II
Übergeordnetes Taxon Lebewesen

Die Alanin-Aminotransferase (ALAT, ALT) (früher: Glutamat-Pyruvat-Transaminase, GPT genannt) ist ein Enzym, das vor allem im Zytoplasma von Leberzellen vorkommt. Es benötigt für seine Funktion das Coenzym Pyridoxalphosphat (Vitamin B6).

Katalysierte Reaktion

Es katalysiert die Reaktion L-Alanin + α-Ketoglutarat = Pyruvat + L-Glutamat.

Diese Reaktion spielt im Glucose-Alanin-Zyklus eine bedeutende Rolle, wobei Alanin in den Muskeln aus überschüssigem Stickstoff und Pyruvat durch ALAT gebildet wird, im Blut zur Leber transportiert und dort durch ALAT wieder zu Pyruvat (für die Gluconeogenese) und Stickstoff (für den Harnstoffzyklus) umgewandelt wird.

Labordiagnostik

In der Labordiagnostik wird die Aktivität der ALAT aus Plasma oder Serum bestimmt, um abzuklären, ob eine Leber- oder Gallenwegserkrankung vorliegt. Der Referenzbereich für Messungen bei 37 °C nach IFCC liegt bei 50 U/l (Einheiten pro Liter). Erhöhte ALAT-Werte deuten praktisch immer auf eine Lebererkrankung hin, bei der Leberzellen geschädigt wurden. Für die Interpretation sollten zusätzlich die anderen Leberwerte (Bilirubin, Alkalische Phosphatase, AST/GOT und GGT) bestimmt werden.

Leichte Erhöhungen findet man bei Leberverfettung, Lebertumoren, Lebermetastasen, Leberzellnekrose, Cholangitis, Gallenblasenentfernung Cholezystektomie sowie durch Medikamente oder Alkoholkonsum. Stärkere Erhöhungen findet man bei allen chronischen Hepatitiden, Leberzirrhose, Stauungsleber oder bei toxischen Leberschädigungen (zum Beispiel durch Pilzgifte). Bei einer akuten Hepatitis kann die ALAT auf über 5000 U/l ansteigen. Außerdem tritt eine kurzfristige Erhöhung beim Myokardinfarkt auf.

Literatur

  • Neumeister, Besenthal, Liebrich: Klinikleitfaden Labordiagnostik, München/Jena, Urban&Fischer, 2003, ISBN 3-437-22231-7.
  • Lothar Thomas: Labor und Diagnose, Frankfurt/Main, TH-Books, 2005, ISBN 3-9805215-5-9.

Weblinks

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