Blutplasma
Blut kann in einen zellulären Bestandteil und einen flüssigen Plasma-Teil aufgeteilt werden, in dem die Zellen „schwimmen“ (von altgriechisch πλάσμα plásma „Gebilde“). Der flüssige, zellfreie Teil wird als Blutplasma bezeichnet und hat einen Anteil von etwa 50–59 % bei Männern und 54–73 % bei Frauen am Blutvolumen. Im Gegensatz zum Blutserum enthält es noch alle Gerinnungsfaktoren. Blutplasma ist das Ausgangsmaterial für die Plasmafraktionierung.
Blutplasma dient als Transportmedium für Glukose, Lipide, Hormone, Stoffwechselprodukte, Kohlenstoffdioxid und Sauerstoff. Die Sauerstofftransportkapazität liegt wesentlich unter der von Hämoglobin in den roten Blutkörperchen; unter hyperbaren (erhöhter Druck) Bedingungen kann sie sich erhöhen. Außerdem ist es das Speicher- und Transportmedium von Gerinnungsfaktoren, und sein Proteingehalt ist notwendig zur Aufrechterhaltung des kolloidosmotischen Drucks des Blutes.
Der Anteil von Blutplasma am Körpergewicht beträgt ungefähr fünf Prozent, dieses entspricht einem Volumen von 3,5 Litern. Die Dichte beträgt 1028 g/l.
Blutplasma kann durch Zentrifugieren von Blut gewonnen werden, das zuvor mit einem Gerinnungshemmer (siehe Gerinnung), wie zum Beispiel Natriumcitrat, vermischt wurde. Das so gewonnene Plasma ist üblicherweise gelblich-klar, und wird zur Plasmaspende verwendet (hierbei dann als Fresh Frozen Plasma bezeichnet). Ist das gewonnene Plasma jedoch milchig-weiß, wird es als „lipaemisch“ (verfettet) bezeichnet und nicht zur Transfusion freigegeben. Ursache hierfür ist möglicherweise ein Problem des Fettstoffwechsels des Spenders / der Spenderin, oder einfach eine unmittelbar vorausgehende fettreiche Mahlzeit. Ist das gewonnene Plasma rötlich bis rot gefärbt, wird es als „hämolytisch“ beschrieben: Rote Blutkörperchen sind geplatzt und es trat Hämolyse auf.
Bestandteile
Blutplasma besteht zu 90 bis 91 Gew.-% aus Wasser, der Rest sind gelöste Stoffe. Diese sind unter anderem Blutproteine, anorganische Elektrolyte, Glukose und Harnstoffe. [1]
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Siehe auch
- Plasmaspiegel
Einzelnachweise
- ↑ Wolfgang Jelkmann: Blut In: Rainer Klinge, Hans-Christian Papa, Stefan Silbernagl (Hrsg.): Physiologie 4., überarbeitete Auflage. Thime, 2005, ISBN 3137960053 (Deutsch; 942 Seiten)
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 Jan Behrends, Josef Bischofberger, Rainer Deutzmann: Duale Reihe Physiologie, 2. Aufl., Thieme, Stuttgart 2012, ISBN 978-3-13-138412-6