Abramovit
Abramovit | |
Andere Namen |
|
Chemische Formel |
Pb2SnInBiS7 |
Mineralklasse | Sulfide und Sulfosalze 2.HF.25a (8. Auflage: II/C.17) nach Strunz 03.01.04.05 nach Dana |
Kristallsystem | triklin |
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin | triklin-pinakoidal 1 |
Farbe | silbergrau |
Strichfarbe | schwarz |
Mohshärte | |
Dichte (g/cm3) | |
Glanz | Metallglanz |
Transparenz | opak |
Bruch | |
Spaltbarkeit | perfekt nach {100} |
Habitus | |
Häufige Kristallflächen | pseudo-hexagonal, pseudo-tetragonal |
Abramovit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze. Er kristallisiert im triklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Pb2SnInBiS7 und bildet blätterig-plättchenförmige, gestreckte Kristalle bis 1 x 0,2 mm Größe.
Etymologie und Geschichte
Das Mineral wurde erstmals 2007 von M. A. Yudovskaya, N. V. Trubkin, E. V. Koporulina, D. I. Belakovsky, A. V. Mokhov, M. V. Kuznetsova und T. I. Golovanova in der Typlokalität, dem Kudriavy-Vulkan auf der Kurilen-Insel Iturup gefunden und nach dem russischen Mineralogen Dmitri Wadimowitsch Abramow (*1963) benannt.
Klassifikation
In der Systematik nach Strunz wird Abramovit zu den Sulfiden und Sulfosalzen gezählt. Nach der 8. Auflage bildet dabei zusammen mit Coirait, Franckeit, Herzenbergit, Kylindrit, Levyclaudit, Mohit, Stistait, Suredait und Teallit eine Untergruppe der Sulfide mit Me:S,Se,Te = 1:1. In der 9. Auflage bildet es mit Kylindrit, Franckeit, Incait, Lévyclaudit und Potosíit eine Untergruppe der mit SnS und PbS archetyp strukturellen Einheiten.
In der Systematik nach Dana bildet es mit Kylindrit, Franckeit, Incait, Potosíit und Coirait eine Untergruppe der Sulfosalze mit dem Verhältnis z/y > 4 und der Zusammensetzung (A+)i (A2+)j [ByCz], A = Metalle, B = Halbmetalle, C = Nichtmetalle.[1]
Bildung und Fundorte
Abramovit bildet sich in einer Fumarolen-Zone mit heißen vulkanischen Gasen bei ca. 600-650 °C. Bislang sind Funde nur aus der Typlokalität Kudriavy bekannt. Am Kraterrand dieses Vulkans wurden auch andere seltene Minerale, unter anderem das einzig bekannte Rhenium-Mineral Rheniit gefunden.[2]
Materialproben von Abramovit sind im mineralogischen Fersman-Museum der Russischen Akademie der Wissenschaften in Moskau deponiert.
Kristallstruktur
Abramovit kristallisiert triklin in der Raumgruppe P1 (Raumgruppen-Nr. 2) und den Gitterparametern a = 23,4 Ångström, b = 5,77 Å, c = 5,83 Å, α = 89,1°, β = 89,9° und γ = 91,5°.
Einzelnachweise
Literatur
- M. A. Yudovskaya, N. V. Trubkin, E. V. Koporulina, D. I. Belakovsky, A. V. Mokhov, M. V. Kuznetsova, T. I. Golovanova: Abramovite, Pb2SnInBiS7 - the new mineral from fumaroles of Kudryavy Volcano (Kurily Islands), in: Zapiski Rossiiskogo Mineralogicheskogo Obshchetstva, Band 136, Ausgabe 5, S. 45-51
- American Mineralogist, Volume 94, S.1075: Abramovite (New Minerals) (engl.; PDF-Datei; 615 kB)
Weblinks
- Mineralienatlas:Abramovit
- Abramovit bei mindat.org (engl.)