(2S)-(−)-exo-(Dimethylamino)isoborneol

(2S)-(−)-exo-(Dimethylamino)isoborneol

Strukturformel
Strukturformel von (2S)-(−)-exo-(Dimethylamino)isoborneol
Allgemeines
Name (2S)-(−)-exo-(Dimethylamino)isoborneol
Andere Namen
  • DAIB
  • 3-(dimethylamino)-1,7,7-trimethyl-, [1R-(exo,exo)]-bicyclo[2.2.1]heptan-2-ol
Summenformel C12H23NO
CAS-Nummer 103729-96-0
Kurzbeschreibung

farbloses Öl[1]

Eigenschaften
Molare Masse 198,18 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Siedepunkt

150 °C [1]

Löslichkeit

gut in Ethanol, Toluol und Dichlormethan[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [3]
keine Einstufung verfügbar
H- und P-Sätze H: siehe oben
P: siehe oben
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

(2S)-(−)-exo-(Dimethylamino)isoborneol, meist als DAIB abgekürzt, ist eine organische chemische Verbindung, die sich strukturell von Isoborneol ableiten lässt. Die chirale Verbindung wirkt als enantioselektiver Katalysator.

Gewinnung und Darstellung

Ausgangsprodukt der Synthese von (2S)-(−)-exo-(Dimethylamino)isoborneol ist (1R,4S)-(−)-Camphorchinon-monoxim. Aus diesem wird durch Reduktion mit Lithiumaluminiumhydrid (2S)-(−)-3-exo-Aminoisoborneol hergestellt. Um die noch fehlenden Methylgruppen einzuführen, wird zunächst mit Triphosgen ein Carbamat hergestellt und anschließend mit Methyliodid die erste Methylgruppe eingeführt. Um das Endprodukt zu erhalten, wird zuletzt das Carbamat mit Lithiumaluminiumhydrid reduziert.[1]

Eigenschaften und Verwendung

DAIB ist eine farblose Flüssigkeit, die sich gut in den meisten organischen Lösungsmitteln wie Ethanol, Toluol und Dichlormethan löst.[2] Die Verbindung wirkt als enantioselektiver Katalysator bei der Reduktion von Aldehyden mit organischen Zinkverbindungen. So entsteht bei der Reaktion von Benzaldehyd mit Diethylzink unter DAIB-Katalyse das (S)-1-Phenyl-1-propanol mit einem Enantiomerenüberschuss von 95,4 % ee und 97 % Ausbeute. Die Verbindung ermöglicht damit einen hohen Enantiomerenüberschuss im Produkt, obwohl der Katalysator eine deutlich geringere Enantiomerenreinheit besitzt.[4]

An der Luft zersetzt sich DAIB langsam und muss daher unter Inertgasen wie Stickstoff oder Argon gelagert werden.[1]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 James D. White, Duncan J. Wardrop, and Kurt F. Sundermann. (2S)-(−)-exo-(dimethylamino)isoborneol [(2S)-(−)-DAIB]. In: Organic Synthesis. 2002, 79, S. 130 (Artikel)
  2. 2,0 2,1 Grant R. Krow, Kevin C. Cannon : Encyclopedia of Reagents for Organic Synthesis: (1R,2S,3R,4S)-3-Dimethylamino-1,7,7-trimethylbicyclo[2.2.1]heptan-2-ol. 15. Oktober 2003
  3. Diese Substanz wurde in Bezug auf ihre Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  4. Masato Kitamura, Hiromasa Oka, Seiji Suga, Ryoji Noyori: Catalytic enantioselective addidion of dialkylzincs to aldehydes using (2S)-(−)-exo-(dimethylamino)isoborneol [(2S)-DAIB]: (S)-1-phenyl-1-propanol. In: Organic Synthesis. 2002, 79, S. 139 (Artikel).

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