William Hyde Wollaston
William Hyde Wollaston (* 6. August 1766 in East Dereham (Norfolk, England); † 22. Dezember 1828 in London) war ein englischer Arzt, Physiker und Chemiker, der 1803 die chemischen Elemente Palladium und Rhodium entdeckte.
Leben und Werk
1793 erlangte er an der University of Cambridge den Doktor der Medizin. Während seines Studiums wurde sein Interesse an der Chemie, Kristallographie und an der Physik geweckt. Nachdem er bis 1800 als Arzt praktiziert hatte, gab er die Medizin auf und widmete sich diesen Gebieten.
1802 fand er im Spektrum der Sonne sieben dunkle Linien. Unabhängig von Joseph von Fraunhofer entdeckte er damit die Absorptionslinien. Joseph von Fraunhofer gelang das erst 1813. Da Fraunhofer diese Entdeckung für seine Messungen an optischen Gläsern nutzte und damit publik machte, werden die Absorptionslinien im Sonnenspektrum auch Fraunhofersche Linien genannt.
Ebenfalls 1802 entwickelte er ein Refraktometer, das die Totalreflexion ausnutzt, um die Brechzahl einer Probe zu bestimmen.
Er entwickelte ein Verfahren zur Verarbeitung von Platinerzen und entdeckte dabei 1803 zwei bis dahin unbekannte chemische Elemente, Palladium und Rhodium. 1807 entwickelte Wollaston eine Zeichenkamera mit Prisma, die Camera lucida. 1810 entdeckte er das Cystin. 1817 entwickelte er ein Winkelmessgerät, den Dipsektor. Ferner entwickelte er 1820 das sogenannte Wollaston-Prisma, das aus zwei zusammengesetzten Prismen besteht. Weiters ist der Wollaston-Draht, ein sehr feiner Draht aus Platin, nach ihm benannt.
Ehrungen
1793 wurde er zum Mitglied der Royal Society gewählt; von 1804 bis 1816 war er deren Sekretär. Die Royal Society zeichnete ihn 1802 mit der Copley-Medaille, 1828 mit der Royal Medal aus.
Das Mineral Wollastonit und der See Wollaston Lake sind nach ihm benannt, außerdem auch der Mondkrater Wollaston.
Werke
- William Hyde Wollaston: On a New Metal, Found in Crude Platina. Phil. Trans. R. Soc. Lond. January 1, 1804 94:419-430; doi:10.1098/rstl.1804.0019 (Volltext)
- William Hyde Wollaston: On the Discovery of Palladium; With Observations on Other Substances Found with Platina. Phil. Trans. R. Soc. Lond. January 1, 1805 95:316-330; doi:10.1098/rstl.1805.0024 (Volltext)
Literatur
- Philip Joseph Hartog: Wollaston, William Hyde. In: Dictionary of National Biography (DNB), Bd. 62, New York City, London 1900, S. 311–316 (englisch)
Weblinks
- Literatur von und über William Hyde Wollaston im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eintrag im Archiv der Royal Society (englisch)
- Eintrag auf stillwaterpalladium.com (englisch)
Personendaten | |
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NAME | Wollaston, William Hyde |
KURZBESCHREIBUNG | englischer Arzt, Physiker und Chemiker |
GEBURTSDATUM | 6. August 1766 |
GEBURTSORT | East Dereham, Norfolk, England |
STERBEDATUM | 22. Dezember 1828 |
STERBEORT | London |