Waschflasche
Die Waschflasche (Impinger) oder auch Gaswaschflasche ist ein Laborgerät, welches in einen Gasfluss eingeschaltet wird, wobei das Gas mittels eines Tauchrohres gezwungen wird, durch eine Flüssigkeit zu perlen, bevor es den Behälter wieder verlässt. Es dient dazu, Gase zu reinigen ("waschen"). Die Flasche ist mit einem Lösungsmittel gefüllt, in das das gaszuführende Röhrchen eintaucht. Die direkt eingeleiteten durchperlenden Gase werden von Verunreinigungen teilweise oder ganz befreit, indem diese im Lösungsmittel zurückbleiben. Die gewaschenen Gase können danach durch ein zweites Rohr oben im Gefäß wieder abziehen.
Die eigentliche Einleitung des Gases in die Flüssigkeit kann im einfachsten Falle durch ein Glasrohr erfolgen, alternativ werden jedoch perforierte Düsenplatten oder Fritten aus den verschiedensten Materialien verwendet. Auf diese Weise sollen möglichst kleine Gasblasen erzeugt werden, so dass eine große Kontaktfläche zwischen Gas und Flüssigkeit entsteht. Als Material kommt im Labor hauptsächlich Glas zum Einsatz, doch gibt es auch Flaschen aus chemisch beständigen Kunststoffen und in seltenen Fällen sogar aus Metall.
Anwendungsgebiete
<adsense> google_ad_client = 'ca-pub-4714443941585462'; google_ad_width = 300; google_ad_height = 250; google_ad_slot = '2794827193'; </adsense>
Hauptzweck ist ein inniger Kontakt des Gases mit der Waschflüssigkeit, bei der es sich keinesfalls nur um Wasser handeln muss. Im Gegenteil: Durch Verwendung verschiedener Flüssigkeiten können vielfältige Aufgabenstellungen erfüllt werden.
Für den Gasstrom können folgende Anwendungen ausgeführt werden:
- Mit Wasser können Feststoffe (z.B. Staub, Rauch) entfernt werden. Gleichzeitig findet eine Befeuchtung statt.
- Durch den Einsatz von Laugen können Säurespuren entfernt werden.
- Hochkonzentrierte Schwefelsäure wird auf Grund ihrer hygroskopischen Eigenschaften zur Entfernung von Wasserdampf verwendet.
- Mittels beliebiger Lösemittel können gezielt bestimmte Komponenten aus dem Gas entfernt werden.
- Analog der Befeuchtung kann es auch erwünscht sein, den Gasstrom mit Dampf der Waschflüssigkeit anzureichern.
- Die aufsteigenden Blasen können auch als sichtbare Kontrolle für einen vorhandenen Gasstrom dienen.
- Durch das abgetauchte Rohr kann ein Zurückströmen von Gas entgegen der gewollten Richtung verhindert werden, wobei sich jedoch in Flussrichtung kein ungewollter Druck aufbauen kann (wie ein Gärverschluss bei der Weinherstellung).
- Nachweis von Kohlenstoffdioxid: Kalkwasser trübt sich, wenn Kohlenstoffdioxid hindurchgeleitet wird.
Für Flüssigkeit bestehen folgende Anwendungen:
- Besteht die Flüssigkeit aus mehr als einem Stoff, kann gezielt eine (mehrere) Komponente entfernt - ausgestrippt - werden. In diesem Fall ist nicht die Reinigung des Gases, sondern der Flüssigkeit das Ziel.
Sonstige Anwendungen
Auf dem Prinzip der Waschflasche basieren diverse Geräte, die zum Konsum von Tabak verwendet werden, wie die Shisha oder eine Bong.
In Kraftwerken wird das Prinzip der Waschflasche bei Gaswäschern verwendet, um Schadstoffe im Rauchgas zu reduzieren.
Das Prinzip der Waschflasche findet Anwendung bei Messung von Luftbelastungen. Umgebungsluft wird durch eine mit destilliertem Wasser gefüllte Gaswaschflasche geleitet. Veränderungen (Leitstoffreaktion) des elektrischen Wasserwiderstandes können im Anschluss elektronisch ausgewertet werden.