Walter Löb
Walter Löb (* 7. Mai 1872 Elberfeld; † 3. Februar 1916 Berlin) war ein deutscher Biochemiker.
Leben
Walter Löb heiratete am 7. August 1900 Agnes Frank. Gemeinsam hatten sie vier Kinder (geboren zwischen 1901 und 1906).[1]
Ausbildung und Tätigkeit
In Berlin studierte Walter Löb Chemie und promovierte dort im Jahr 1894. Er arbeitete im Anschluss als Assistent an dem elektrochemischen Institut der Technischen Hochschule Aachen und habilitierte sich dort im Jahr 1896 in Elektrochemie. Zwischen 1898 und 1906 war er als Privatdozent für physikalische Chemie an der Bonner Universität tätig.[2] Er wurde dann Leiter der chemischen Abteilung am Rudolf-Virchow-Krankenhaus in Berlin.[3][4]
Kontrovers wird die Bedeutung von Löb für die Erforschung der Chemischen Evolution diskutiert. Bereits 1913 erzeugte Löb über Funkenentladungen als auch unter UV-Licht aus einem im Wasser gelösten Abkömmling der Ameisensäure die Aminosäure Glycin. Walter Löb, der bereits wenige Jahre nach diesem Versuch mit 44 Jahren verstarb, hatte seine Arbeiten nicht ausdrücklich mit der Frage nach dem Ursprung des Lebens verknüpft. Er geriet in der Folgezeit in Vergessenheit und wurde erst in den letzten Jahren neu entdeckt. Große Bedeutung erlangte hingegen Stanley Miller, der im Jahr 1953 Experimente veröffentlichte, die zu ähnlichen Ergebnissen kamen.[5][6]
Veröffentlichungen (Auswahl)
- Walter Löb: Bemerkungen zur intraarterielle Therapie, Berliner Klinische Wochenschrift, 1912, 49:1504.
- Walter Löb: Über das Verhalten des Formamids unter der Wirkung der stillen Entladung. Ein Beitrag zur Frage der Stickstoff-Assimilation, Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft, 1913, 46, S. 684-697.
- Walter Löb: Zur chemischen Theorie der alkoholischen Gärung, Zeitschrift für Elektrochemie, 1907, S. 511.
- Walter Löb: Neue Arbeitsmethoden der organischen Chemie, Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft, 1896, 29, S. 1390–1392.
Einzelnachweise
- ↑ Geni: Walter Loeb (online, abgerufen am 11. November 2011)
- ↑ Universität Bonn: History (online, abgerufen am 9. November 2011)
- ↑ Wolfram Fischer: Exodus von Wissenschaften aus Berlin, S. 306.
- ↑ Marc-Denis Weitze: Der Ursprung des Lebens – ein einmaliges Ereignis?, NZZ Online, 20. März 2009. (online-pdf, abgerufen am 9. November 2011)
- ↑ Marcus Anhäuser: Baumeister des Lebens, Süddeutsche Zeitung, Wissenschaft, 13. Mai 2003 (online, abgerufen am 9. November 2011)
- ↑ Willi Brand: Wie der Stickstoff zum Leben kam, MaxPlanckForschung, 2, 2004. (online, abgerufen am 11. November 2011)
Personendaten | |
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NAME | Löb, Walter |
ALTERNATIVNAMEN | Loeb, Walther |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Chemiker |
GEBURTSDATUM | 7. Mai 1872 |
GEBURTSORT | Elberfeld |
STERBEDATUM | 3. Februar 1916 |
STERBEORT | Berlin |