Sunitinib

Sunitinib

Strukturformel
Strukturformel von Sunitinib
Allgemeines
Freiname Sunitinib
Andere Namen

N-[2-(Diethylamino)ethyl]-5-[(Z)- (5-fluor-1,2-dihydro-2-oxo-3H-indol-3-yliden)- methyl] -2,4-dimethyl-1H-pyrrol-3-carboxamid

Summenformel C22H27FN4O2
CAS-Nummer
  • 557795-19-4 (freie Base)
  • 341031-54-7 (Maleat)
ATC-Code

L01XE04

Arzneistoffangaben
Wirkstoffklasse

Tyrosinkinase-Inhibitor

Verschreibungspflichtig: Ja
Eigenschaften
Molare Masse 398,48 g·mol−1
Sicherheitshinweise
Bitte die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [1]
keine Einstufung verfügbar

H- und P-Sätze H: siehe oben
P: siehe oben
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

Sunitinib (Handelsname: Sutent®, Hersteller: Pfizer) ist ein Rezeptor-Tyrosinkinase-Inhibitor, der als Arzneistoff zur Behandlung Erwachsener mit nicht resezierbaren und/oder metastasierten malignen gastrointestinalen Stromatumoren (GIST) zugelassen ist, wenn eine Behandlung mit Imatinib wegen Resistenz oder Unverträglichkeit fehlgeschlagen ist. Des Weiteren ist das Medikament zur Behandlung Erwachsener mit fortgeschrittenem und/oder metastasiertem Nierenzellkarzinom (mRCC) und zur Behandlung nicht resezierbarer oder metastasierter, gut differenzierter pankreatischer neuroendokriner Tumoren (pNET) mit Krankheitsprogression bei Erwachsenen zugelassen.[2]

Pharmakologie

Sunitinib hemmt verschiedene Rezeptor-Tyrosinkinasen. Dies sind unter anderem die Rezeptoren für PDGF, VEGF, c-Kit, FLT, CSF und RET. Diese Rezeptoren werden mit dem Tumorwachstum, der pathologischen Angiogenese und der Entwicklung von Metastasen bei Krebserkrankungen in Verbindung gebracht.

Unter der Behandlung mit Sunitinib können als unerwünschte Wirkungen Müdigkeit, Durchfall, Hand-Fuß-Syndrom, Mundschleimhautentzündung und arterielle Hypertonie auftreten. Als Ursache für die Müdigkeit wird oft eine Schilddrüsenunterfunktion gefunden[3][4], als deren Ursache eine verminderte Iod-Aufnahme in die Schilddrüse gilt[5] – vermutlich bedingt durch eine nicht-kompetitive Hemmung der Thyreoperoxidase.[4]

Weblinks

Literatur

  • Synthese: L. Sun, C. Liang, S. Shirazian, Y. Zhou, T. Miller, J. Cui, J. Y. Fukuda, J. Chu, A. Nematella, X. Wang, H. Chen, J. Med. Chem., 46 (2003) 1116–1119.
  • Pharmakologie und Verwendung: Deutscher Apotheker Verlag Stuttgart, 53. Jahrgang, ISSN 0724-567X, November 2006.

Einzelnachweise

  1. Diese Substanz wurde in Bezug auf ihre Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  2. Produktinformation Sutent. European Medicines Agency - EMEA/H/C/000687 -II/0038. http://www.ema.europa.eu/docs/de_DE/document_library/EPAR_-_Product_Information/human/000687/WC500057737.pdf
  3. Brian I. Rini, Ila Tamaskar, Phillip Shaheen, Renee Salas, Jorge Garcia, Laura Wood, Sethu Reddy, Robert Dreicer, Ronald M. Bukowski. Hypothyroidism in Patients With Metastatic Renal Cell Carcinoma Treated With Sunitinib. Journal of the National Cancer Institute 2007 99(1):81–83; doi:10.1093/jnci/djk008.
  4. 4,0 4,1 Wong E, Rosen LS, Mulay M, Vanvugt A, Dinolfo M, Tomoda C, Sugawara M, Hershman JM. Sunitinib induces hypothyroidism in advanced cancer patients and may inhibit thyroid peroxidase activity. Thyroid. 2007 Apr;17(4):351–5, PMID 17465866.
  5. Mannavola D, Coco P, Vannucchi G, Bertuelli R, Carletto M, Casali PG, Beck-Peccoz P, Fugazzola L. A novel tyrosine-kinase selective inhibitor, sunitinib, induces transient hypothyroidism by blocking iodine uptake. J Clin Endocrinol Metab. 2007 Sep;92(9):3531–4. Epub 2007 Jun 26, PMID 17595247.
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