Skarn
Als Skarn wird eine Gruppe überaus heterogener Metamorphite (Umwandlungsgesteine) bezeichnet, welche durch Reaktionen saurer Magmen mit Karbonatgesteinen entstehen.
Gesteinsbeschreibung und Mineralbestand
Ein Skarn ist ein feinkörniges metamorphes Gestein meist grüner oder roter, gelegentlich aber auch grauer, schwarzer, brauner oder weißer Farbe. Die Farbe der Skarne kann innerhalb eines Vorkommens variieren. Sie können zahlreiche kalzium-, magnesium- und eisenhaltige Silikat-Minerale wie zum Beispiel Pyroxen enthalten, sie sind daneben durchaus reich an Kupfer, Blei, Zink und Wolfram. In Skarnen finden sich Granat, Diopsid, Epidot und Quarz, wobei Granat und Diopsid große einzelne Kristalle bilden oder gehäuft vorkommen können. Des Weiteren kommen Granate in unterschiedlichen Farben, Vesuvian, Amphibole, Karbonate, Fluorit und weitere seltene Minerale vor.[1]
Entstehung
Skarne kommen nur kleinräumig vor. Man findet sie innerhalb der Kontaktzone von großen magmatischen Intrusivgesteinskörpern, beispielsweise Graniten, mit Karbonatgesteinen wie Dolomit oder Kalkstein. Durch die von der magmatischen Schmelze ausgehende Wärme und durch hochgradig mit Elementen angereicherte Lösungen, die von der Schmelze aus in das umgebende Karbonatgestein eindringen, werden dort chemische Reaktionen ausgelöst, die zur Bildung von Silikatmineralen und -erzen führen (Metasomatose). Bei den Erzmineralen handelt es sich vor allem um Magnetit und Sulfide.
Des Weiteren treten Skarne selten im Kontaktbereich von Vulkaniten auf.
Verwendung
Bei wirtschaftlich abbaubaren Lagerstätten spricht man auch von Skarnerzlagerstätten. Viele Skarne wurden bergbaulich genutzt, wenn sie wirtschaftlich nutzbare Mineralkonzentrationen führen. Die seltenen Skarne werden aber auch wegen ihres interessanten Dekors im exklusiven Innenausbau im Bauwesen verwendet.
Literatur
- Dietmar Reinsch: Natursteinkunde. Eine Einführung für Bauingenieure, Architekten, Denkmalpfleger und Steinmetze. Enke, Stuttgart 1991, ISBN 3-432-99461-3
- Roland Vinx: Gesteinsbestimmung im Gelände. 2. Aufl. 2008, Springer-Verlag Heidelberg 2008. ISBN 978-3-8274-1925-5
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Vinx: Gesteinsbestimmung, S. 427 (siehe Literatur)